PRO BAHN fordert Gutachten zur Reaktivierung der Flensburger Hafenbahn

Im Hinblick auf die Diskussion um die Reaktivierung der Hafenbahn mit einem neuen Stadtbahnhof am ZOB kritisiert der Fahrgastverband PRO BAHN den Antrag der Flensburger Stadtentwicklungsabteilung, in den „Kommunalen Leitzielen zur Zukunft der Bahninfrastruktur in Flensburg“ auf die Reaktivierung der Hafenbahn mit einem neuen Stadtbahnhof am ZOB zu verzichten, und fordert stattdessen endlich die Erstellung des von Stadt und LVS geplanten Gutachtens zu dieser Thematik.

„Die Nachfrage im Bahnverkehr in und um Flensburg ist heute mehr als ausbaufähig. Ohne einen Stadtbahnhof am ZOB wird eine signifikante Steigerung der Nachfrage jedoch nicht möglich sein“, so der PRO BAHN-Landesvorsitzende Stefan Barkleit. „Daher bedarf es vor einer Entscheidung der Erstellung des geplanten Gutachtens über das Projekt, damit die Diskussion endlich auf der Grundlage aktueller und belastbarer Aussagen über die Realisierbarkeit des Projektes geführt werden kann.“

Eine Reaktivierung der Hafenbahn mit einem neuen Stadtbahnhof am ZOB verbessert nach Ansicht von PRO BAHN die Anbindung von Flensburg an den Bahnverkehr deutlich. So können die Züge aus Richtung Hamburg und aus Richtung Kiel bis in die Flensburger Innenstadt geführt werden, wobei sich die Fahrtzeiten aus Richtung Hamburg gegenüber der heutigen Verbindung mit Umstieg am Hauptbahnhof um mindestens 15 Minuten reduzieren werden. Außerdem werden viele Fahrgäste, die weiter in die Stadtteile fahren, nur noch einmal umsteigen müssen.

Hingegen begrüßt der Fahrgastverband, dass sich die Stadtentwicklungsabteilung für einen Erhalt der Bahnstation in Flensburg-Weiche ausspricht. Damit ist es aus der Sicht von PRO BAHN allerdings nicht getan, denn um die Zukunft der Bahnstation langfristig zu sichern, bedarf es nicht nur der Sicherung der Zughalte über Dezember 2014 hinaus, sondern auch einer verbesserten Integration der Bahnstation in das Liniennetz des Stadtverkehrs Flensburg sowie eines offensiven Marketings seitens der LVS und des Stadtverkehrs Flensburg.

Hintergrund:

Der Fahrgastverband PRO BAHN hat im Frühjahr 2011 ein „Konzept für die Region Flensburg“ veröffentlicht. Im Bahnverkehr umfasst das Konzept folgende Maßnahmen:

– Reaktivierung und Elektrifizierung der Flensburger Hafenbahn mit neuem Stadtbahnhof am ZOB
– Ausbau der Bahnstation Flensburg-Weiche zum zentralen Knotenbahnhof für die Region Flensburg
– Erhalt des Flensburger Hauptbahnhofs

Das Konzept sieht vor, dass in einer 1. Ausbaustufe die ab Dezember 2014 stündlich verkehrenden Regionalzüge Flensburg – Hamburg direkt zum neuen Stadtbahnhof geführt werden, so dass sich die Fahrtzeiten Flensburg Stadtbahnhof/ ZOB – Hamburg Hbf gegenüber heute um mindestens 15 Minuten reduzieren werden. Die Regionalzüge Flensburg – Kiel werden zunächst über Flensburg-Weiche zum neuen Stadtbahnhof geführt.

Weiterhin sieht das Konzept vor, die Bahnstation Flensburg-Weiche zum zentralen Knotenbahnhof für die Region Flensburg auszubauen, da Flensburg-Weiche sowohl für mit dem Auto kommende Fahrgäste als auch zum Teil durch den Regionalbusverkehr wesentlich besser erreichbar ist als Flensburg Hauptbahnhof oder ein Stadtbahnhof am ZOB und sich somit die Fahrtzeiten aus der Region im Bahnverkehr Richtung Kopenhagen und Richtung Hamburg deutlich reduzieren werden.

Kontakt:

Stefan Barkleit – 0151/ 51462156
Karl-Peter Naumann – 0172/ 2673784