Vollvergrünung der Bahn muss glaubhaft sein – “Das ist grün”-Kampagne und Train to Bonn zeigen Klimaschutzambitionen der DB

Im Vorfeld zur UN-Klimakonferenz in Bonn kündigt die Deutsche Bahn neue Klimaschutzziele an. Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt die Bemühungen grundsätzlich. Die Bahn spielt damit ihren Klimavorteil gegenüber anderen Verkehrsträgern weiter aus und bewirbt dies offensiv mit dem Logo „Das ist grün“. Allerdings ist fraglich, wie die sogenannte „Vollvergrünung“, also eine komplette Umstellung des Fernverkehrs auf Ökostrom, schon ab 2018 gelingen kann. Eine rechnerische Verlegung der Emissionen vom DB Fern- auf Regionalverkehr hilft dem Weltklima ebenso wenig wie der Kauf von Ökostrom-Zertifikaten im Ausland. Zudem ist nicht klar, wie die Bahn auf nicht-elektrifizierten Strecken mit Ökostrom fährt. „Hierüber muss die DB transparent kommunizieren, um Kunden nicht zu täuschen,“ so Andreas Schröder vom Fahrgastverband PRO BAHN.

Wichtig aus Sicht des Fahrgastverbandes ist die Zusicherung der DB, dass Mehrkosten für Klimaschutz nicht auf die Kunden umgewälzt werden. Die Steigerung der Preise ab Dezember 2017 belastet Kunden bereits. „Weitergehende Fahrpreissteigerungen sind den 140 Millionen Fahrgästen im Fernverkehr nicht zuzumuten,“ so Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender von PRO BAHN. Ein Bezug von Ökostrom rechtfertigt zukünftig keine signifikanten Fahrpreiserhöhungen mehr, denn „die Gesamtkosten von Ökostrom unterscheiden sich immer weniger von konventionellem Strom,“ so Andreas Schröder.

Die konzernweite Anhebung des Ökostromanteils von derzeit 42 % und die Halbierung des CO2-Ausstoßes bis 2030 gegenüber 2006 sind ehrenwerte Ziele. Bereits hier und jetzt kann die Bahn kurzfristig Emissionen senken. Die weitere Verlagerung von Verkehren auf die Schiene ist eine der günstigen Methoden der CO2-Vermeidung im ansonsten sehr energieintensiven Verkehrssektor, der seit Jahren steigende Emissionswerte aufweist.

Kontakt:

Karl-Peter Naumann – 0172-2673784

Andreas Schröder – 0151-57004319