PRO BAHN und VCD kritisieren Aus für die Bäderbahn Neustadt – Lübeck

Der Fahrgastverband PRO BAHN und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisieren die Entscheidung des schleswig-holsteinischen Verkehrsministers Dr. Bernd Buchholz, die bestehende Bäderbahn Neustadt – Lübeck definitiv aufzugeben und bei der Erschließung der an der Lübecker Bucht gelegenen Gemeinden und Städte allein auf an der Neubaustrecke gelegene Bahnstationen und vom Kreis Ostholstein zu bestellende Zubringer-Buslinien zu setzen. Einem Gutachten aus dem Jahr 2015 sowie der Auffassung des Fahrgastverbandes PRO BAHN und des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) nach ist eine Erhaltung und eine Modernisierung der bestehenden Bäderbahn Neustadt – Lübeck wirtschaftlich darstellbar, verkehrspolitisch sinnvoll und rechtlich durchsetzbar. Nur mit einer Erhaltung und einer Modernisierung der bestehenden Bäderbahn Neustadt – Lübeck können die künftigen Anforderungen an Mobilität und Tourismus erfüllt werden.

“Unser Vorschlag sieht die Elektrifizierung der bestehenden Bäderbahn Neustadt – Lübeck, die Modernisierung sowie die Errichtung weiterer Bahnstationen, die Einführung einer Regio-S-Bahn-Linie im 30-Minuten-Takt und die Durchbindung der Regio-S-Bahn-Linie nach Hamburg Hauptbahnhof vor”, so Stefan Barkleit, Landesvorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, und Alexander Montana, stellvertretender Landesvorsitzender des VCD-Landesverbandes Nord. “So werden einerseits die an der Lübecker Bucht gelegenen Gemeinden und Städte durch den Bahnverkehr erschlossen und andererseits direkt an den Bahnknoten Hamburg angebunden.”

Schon im Frühjahr 2015 hat ein vom Kreis Ostholstein beauftragtes Gutachten der Hanseatic Transportation Consultancy (HTC) bestätigt, dass eine Verknüpfung der Neubaustrecke mit der bestehenden Bäderbahn Neustadt – Lübeck wirtschaftlich darstellbar, verkehrspolitisch machbar und rechtlich durchsetzbar ist. “Die Erhaltung der bestehenden Bäderbahn Neustadt – Lübeck und damit bestehender Infrastruktur ist unserer Auffassung nach nicht nur eine Frage der wirtschaftlichen Darstellbarkeit, sondern auch eine Frage der öffentlichen Daseinsvorsorge”, so Barkleit und Montana weiter. “Eine Erhaltung und eine Modernisierung der bestehenden Bäderbahn Neustadt – Lübeck muss dabei nicht zwingend unter der Regie von DB Netz geschehen, sondern kann auch unter der Regie eines anderen Eisenbahninfrastrukturunternehmens realisiert werden.”

“Im Hinblick auf die ab Montag in Bonn stattfindende UN-Klimakonferenz ist eine Erhaltung und eine Elektrifizierung der bestehenden Bäderbahn Neustadt – Lübeck ein verkehrspolitisch sinnvolles Projekt zur Stärkung des umweltfreundlichen Verkehrsträgers Bahn”, ergänzt Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN “, nicht nur aus dem Grund, dass die an der Lübecker Bucht gelegenen Gemeinden und Städte durch den Bahnverkehr erschlossen und andererseits direkt an den Bahnknoten Hamburg angebunden werden, sondern auch aus dem Grund, dass die an der Lübecker Bucht gelegenen Gemeinden und Städte durch saisonale Fernverkehrs-Züge bedient und somit die im Vergleich zur schleswig-holsteinischen Westküste niedrigen Marktanteile des Verkehrsträgers Bahn erhöht werden können.”

Kontakt:

Stefan Barkleit – 0151-51462156

Alexander Montana – 0176 512 79 312

Karl-Peter Naumann – 0172-2673784