Fahrgäste fordern gesicherten Streikfahrplan – Vorbereitung auf angekündigte Streiks muss möglich sein

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert die Tarifpartner im Eisenbahnverkehr auf, verlässliche Streikfahrpläne festzulegen, die ein Minimalmaß an Mobilität sicherstellen. Der jeweils geltende Plan ist genau wie der Streik 48 Stunden im Voraus zu kommunizieren.

Das Recht auf Tarifverhandlungen, auf den Abbruch von Tarifverhandlungen und auf einen Streik für bessere Arbeitsbedingungen sind unumstrittene Bestandteile der Tarifautonomie in Deutschland. Bei einem Streik für bessere Arbeitsbedingungen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sind die Fahrgäste unmittelbar und in vielen Fällen ohne Alternativen von den Auswirkungen eines Streiks betroffen. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert die Tarifpartner auf, dafür Vorsorge zu treffen, dass die Fahrgäste ausführlich und rechtzeitig über die Auswirkungen eines Streiks informiert werden.

“Die Fahrgäste wollen qualitativ hochwertig ausgebildete und motivierte Mitarbeiter bei Bahnen und Bussen. Dazu bedarf es attraktiver Arbeitsbedingungen und einer attraktiven Bezahlung der Arbeitnehmer bei Bahnen und Bussen”, sagt Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN. “Um attraktive Arbeitsbedingungen und eine attraktive Bezahlung durchzusetzen, können die Arbeitnehmer bei Bahnen und Bussen auch das Recht auf einen Streik nutzen. Die Fahrgäste erwarten jedoch, dass sie über streikbedingte Ausfälle und Verspätungen ausführlich, proaktiv und rechtzeitig informiert werden.”

Der Fahrgastverband PRO BAHN weist daraufhin, dass es in anderen europäischen Ländern üblich ist, dass die Tarifpartner sogenannte “Streikfahrpläne” beschließen. In den sogenannten “Streikfahrplänen” legen die Tarifpartner fest, welche Züge im Streikfall verkehren können. “Ein Streikfahrplan kann das Angebot sehr deutlich reduzieren und somit den Arbeitgeber hart treffen”, so Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN. „Dies muss auch in Deutschland eingeführt werden.“ Aus der Sicht der Fahrgäste ist wichtig, dass sie über Aushänge, Apps, Newsletter und Internetseiten über einen streikbedingten Ausfall informiert werden und zwar mindestens 48 Stunden vor dem Streik.

Kontakt:

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de

Detlef Neuß, Bundesvorsitzender, mobil: 01070-5853246, e-mail: neuss@probahn-nrw.de