Elektro-Tretroller können sinnvolle Ergänzung im öffentlichen Verkehr sein

Ausführliche Regulierungen sollten auf Basis von Erfahrungen – nicht Vermutungen – erfolgen. Der Fahrgastverband PRO BAHN steht den Elektro-Rollern offen gegenüber, er fordert diese unter anderem als Zubringer zur Bahn zuzulassen und nach einem Jahr eine kritische Bilanz zu ziehen. Erst mit Alltagserfahrungen kann man ein wirkliches Urteil abgeben und genau Regelungen aufstellen.

Für den Fahrgastverband PRO BAHN können Elektro-Tretroller eine sinnvolle Ergänzung zum Öffentlichen Verkehr sein, insbesondere in den Regionen zur und von der Bahn. Außerhalb der großen Ballungsgebiete sind die Wege zu den Bahnhöfen vielfach wenige Kilometer lang, nicht selten gibt es keine oder nur unzureichende Busverbindungen. Ohne Bus sind die Strecken zu lange, um zu Fuß zu gehen – und Zweiräder haben im Gegensatz zum PKW mit Park&Ride den Vorteil, dass Bike&Ride – und zukünftig Kick&Ride? – weniger Platz benötigt.

Neben dem Fahrrad kann der Tretroller wichtige Zubringerfunktionen übernehmen und so mehr Menschen auf den umweltfreundlichen Schienenverkehr lenken. „Dabei müssen aber Konflikte zwischen Rollerfahrern und Fußgängern wie auch anderen Reisenden vermieden werden“, erklärt Karl-Peter Naumann, Sprecher des Fahrgastverbands PRO BAHN. „Hier bietet sich ein sowieso notwendiger Ausbau der Radwegeinfrastruktur an, um die Konfliktparteien zu entmischen.“

Bei der Ausgestaltung der regionalen Bahnhöfe bedarf es jetzt eines deutlichen Umdenkens“, fordert Lukas Iffländer, Bundesvorstand des Fahrgastverbands PRO BAHN. „Wir brauchen neben guten Abstellmöglichkeiten für Fahrräder künftig auch Schließfächer für die e-Roller sowie auch Lademöglichkeiten für deren Akkus.“ Die Mitnahme im Zug wird dann problematisch, wenn zu viele e-Roller mitgenommen werden, auch wenn die Roller kompakter als normale Räder sind. Daher ist es sinnvoller, wenn Reisende ihren Roller am Heimatbahnhof stehen lassen und ihn später wieder zur Fahrt nach Hause zu benutzen können. Ebenso sollte über Vermietungssysteme und Kombinationen Bahnticket plus Mietroller nachgedacht werden.

Um Gefährdungen von Reisenden auszuschließen muss auf Bahnsteigen und in Bahnhöfen wie für Fahrräder ein striktes Fahrverbot geben, dass auch deutlich sanktioniert wird, wie zum Beispiel mit einer vorübergehenden Stilllegung des Rollers. Wichtig ist auch, dass es einen regelmäßigen Runden Tisch von Beteiligten gibt, um Erfahrungen auszuwerten und gegebenenfalls Regeln anzupassen.

Kontakt:

Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender, mobil: 0176-66822886, e-mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, mobil: 0172-2673784, e-Mail: k.naumann@pro-bahn.de