Vorrang für den Umweltverbund – Mobilitätsrat Kiel fordert Sofortmaßnahmen

Der Mobilitätsrat Kiel begrüßt den Klimanotstandsbeschluss der Kieler Ratsversammlung. Dabei darf es jedoch nicht bleiben. Es muss dringend gehandelt werden. Verwaltung und Politik haben es trotz Beteuerungen und Beschlüssen in den letzten Jahrzehnten versäumt, nennenswerte Verbesserungen im Verkehrsbereich für den Klimaschutz zu erzielen. Der Mobilitätsrat erwartet deshalb noch 2019 die Umsetzung konkreter und sichtbarer Maßnahmen seitens der Landeshauptstadt Kiel.

Dazu hat der Mobilitätsrat fünf Forderungen formuliert, die realistisch in diesem Jahr umsetzbar sind.

Weitere konkrete Maßnahmen für den aktiven Klimaschutz im Verkehrssektor wird der Mobilitätsrat im Laufe der nächsten Wochen veröffentlichen.

  • Zur Erhöhung des Radverkehrs bedarf es sicherer Infrastruktur, auf der alle Menschen gerne fahren wollen und können. Auf vierspurigen Straßen sollen schnellstmöglich gesicherte Radfahrstreifen (Protected Bike Lanes) durch das Aufstellen von Warnbaken und Pollern auf jeweils einer Fahrbahn pro Richtung eingerichtet werden.
  • Klimaschutz im Verkehrsbereich bedeutet, das Auto stehen zu lassen. Deshalb fordert der Mobilitätsrat die Landeshauptstadt Kiel auf, mindestens einen Sonntag im Monat autofrei zu machen. Die Kiellinie als beliebtes Ausflugsziel soll dauerhaft autofrei werden.
  • Durch kostenlose (öffentliche) Parkplätze wird die klimaschädliche Mobilität mit dem Auto gefördert. Deshalb müssen Parkgebühren im gesamten Stadtgebiet in angemessener Höhe erhoben werden. Darüber hinaus sind in allen Stadtteilen (wettergeschützte) Abstellanlagen für Fahrräder zu schaffen. 
  • Wer auf den ÖPNV umsteigen möchte, findet in Kiel insbesondere in den Abendstunden und am Wochenende ein lückenhaftes ÖPNV-Angebot vor. Daher bedarf es eines deutlichen Ausbaus des ÖPNV-Angebotes sowohl werktags als auch insbesondere in den Abendstunden und an Wochenenden. Für die Fördeschifffahrt bedarf es einer vorzeitigen Beschaffung der ohnehin geplanten neuen Fördefähren. Hinsichtlich der Tarife erwarten wir von der Landeshauptstadt Kiel, dass künftig für alle größeren Veranstaltungen KombiTickets angeboten werden.
  • Viel zu häufig werden Fuß- und Radwege in Kiel zugeparkt. Darunter leiden besonders mobilitätseingeschränkte Personen, Eltern mit Kinderwagen und RadfahrerInnen. Wer sich klimafreundlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewegt, darf nicht behindert oder gefährdet werden. Die Verwaltung, besonders der Kommunale Ordnungsdienst, muss falsch parkende PKW auf Fuß- und Radwegen konsequent abschleppen und umsetzen.

Über den Mobilitätsrat Kiel

Der Mobilitätsrat Kiel ist ein Bündnis aus Initiativen und Verbänden, die in Kiel für die Mobilitätswende und eine lebenswerte Stadt eintreten. Mobilität in Kiel und dem Umland muss nachhaltig, klimaneutral und sozial gerecht werden, um damit den notwendigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Bei Maßnahmen im Bereich Mobilität müssen immer Mensch und Umwelt im Vordergrund stehen.

Mitglieder:

AStA der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

ADFC-Regionalgruppe Kiel

BUND-Kreisgruppe Kiel

Fahrgastverband PRO BAHN

Fahrradfreunde Russee-Hammer

Fahrradinitiative Fahr-Rad-Gaarden

NABU Kiel Tram für Kiel

VCD-Ortsgruppe Kiel

Veloroute kielost

Kontakt:

Kirsten Kock, mobil 0176-55907850

Frederik Meißner, mobil: 0152-09431571

Jan Voß, mobil: 0178 3474363