Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt fortgesetzte Baustellen zur Modernisierung und Sanierung der Bahnstrecke Westerland – Hamburg, kritisiert jedoch die unzureichende Verfügbarkeit der Marschbahn-Wagen

Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt die fortgesetzten Baustellen zur Modernisierung und Sanierung der Bahnstrecke Westerland – Hamburg, weist jedoch daraufhin, dass das Eisenbahninfrastrukturunternehmen DB Netz auf der Bahnstrecke Westerland – Hamburg nur eine Modernisierung und eine Sanierung des Schienennetzes vornimmt, also lediglich den Zustand des Schienennetzes wiederherstellt, den die Eisenbahnverkehrsunternehmen für eine pünktliche Durchführung des Schienenpersonenfernverkehr (SPFV) und des Schienenpersonennahverkehr (SPNV) brauchen.

Ein Ausbau der Bahnstrecke Westerland – Hamburg wird das Eisenbahninfrastrukturunternehmen DB Netz erst mit der Errichtung weiterer Elektronischer Stellwerke (ESTW), dem zweigleisigen Ausbau der Streckenabschnitte Westerland – Morsum und Klanxbüll – Niebüll sowie dem Ausbau der Bahnstationen Westerland und Niebüll vornehmen. Für diese Infrastrukturmaßnahmen stehen die Planungen des Eisenbahninfrastrukturunternehmens DB Netz noch relativ am Anfang, so dass eine Realisierung der Elektronischen Stellwerke (ESTW) erst in den Jahren 2020 bis 2025 und eine Realisierung des zweigleisigen Ausbau der Streckenabschnitte Westerland – Morsum und Klanxbüll – Niebüll sowie des Ausbau der Bahnstationen Westerland und Niebüll erst in den Jahren 2025 bis 2030 realistisch ist.

Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert unzureichende Verfügbarkeit der Marschbahn-Wagen

Darüber hinaus kritisiert der Fahrgastverband PRO BAHN, dass auf der Bahnstrecke Westerland – Hamburg nach wie vor Garnituren mit 4 statt 6 Marschbahn-Wagen sowie bei den abschnittsweise als Doppeltraktion bestellten Fahrten nach wie vor Garnituren mit 10 statt 12 Marschbahn-Wagen und teilweise auch 6 statt 10 beziehungsweise 12 Marschbahn-Wagen eingesetzt werden.

Die von DB Regio Schleswig-Holstein als Betreiber der Verkehrsleistungen auf der Bahnstrecke Westerland – Hamburg beauftragten Instandhaltungswerke Husum und Neumünster können offenbar keine ausreichende Verfügbarkeit der Marschbahn-Wagen sicherstellen, dass die vom Land Schleswig-Holstein und der NAH.SH bestellten Verkehrsleistungen mit der bestellten Sitzplatzkapazität verkehren können.

Fahrgastverband PRO BAHN fordert Sicherstellung ausreichender Verfügbarkeit der Marschbahn-Wagen und Einsatz von Garnituren mit 6 Marschbahn-Wagen

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert daher DB Regio Schleswig-Holstein als Betreiber der Verkehrsleistungen auf der Bahnstrecke Westerland – Hamburg auf, eine ausreichende Verfügbarkeit der Marschbahn-Wagen sicherzustellen, so dass die vom Land Schleswig-Holstein und der NAH.SH bestellten Verkehrsleistungen mit der bestellten Sitzplatzkapazität verkehren können.

Darüber hinaus fordert der Fahrgastverband PRO BAHN das Land Schleswig-Holstein, die NAH.SH und DB Regio Schleswig-Holstein auf, eine Vereinbarung zu treffen, die aktuell auf der Bahnstrecke Westerland – Hamburg eingesetzten Garnituren mit 4 Marschbahn-Wagen aufzulösen und künftig ausschließlich Garnituren mit 6 Marschbahn-Wagen einzusetzen, so dass die vom Land Schleswig-Holstein und der NAH.SH bestellten Verkehrsleistungen immer mit Garnituren mit 6 Marschbahn-Wagen und als Doppeltraktion mit 12 Marschbahn-Wagen gefahren werden.