ÖPNV-Rettungsschirm für Innovationen nutzen – Fahrgastverband PRO BAHN wünscht Qualitätssteigerungen als Bedingung

Der Fahrgastverband PRO BAHN unterstützt Forderungen der Kommunen und der Landesverkehrsminister nach einem Rettungsschirm für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). An den Rettungsschirm sollten Qualitätsziele im Bereich Fahrgastinformation, Tarif und Fahrkartenvertrieb gebunden werden, damit der ÖPNV nach der Krise attraktiver sein kann als zuvor.

Die Fahrgastzahlen des ÖPNV sind teils deutlich gesunken. Vielerorts fahren Busunternehmen eigenwirtschaftlich oder in sogenannten Nettoverträgen. In beiden Fällen sind die Busnternehmen auf Fahrgeldeinnahmen angewiesen. Diese bleiben aktuell, und noch einige Zeit unter dem gewohnten Niveau – aktuell kann keiner sagen, ob und wann eine zweite Welle des Virus auftritt. Daher muss den Busunternehmen und auch den Kommunalen Aufgabenträgern über diese Zeit geholfen werden.

Mit der Förderung müssen aber auch Qualitätsanforderungen einhergehen“, fordert Lukas Iffländer, stellvertretender Vorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN.

Dazu gehören aus Sicht der Fahrgastvertreter drei Kategorien:

1. Fahrgastinformation: Die Unternehmen müssen sowohl ihre Plan- als auch ihre Echtzeitdaten über offene und standardisierte Schnittstellen online bereitstellen. Weiterhin müssen Haltestellenfahrpläne unverzüglich nach einer Fahrplanänderung aktualisiert werden.

2. Tarif: Tarifinformationen müssen über eine einfache Start-Ziel-Suche bereitgestellt werden.

3. Fahrkartenvertrieb: Die Unternehmen verpflichten sich – im Rahmen der Initiative eines Deutschlandtarifverbunds – ihren Anteil zu einen Vertrieb von Fahrkarten von und zu jeder Haltestelle in Deutschland zu leisten. 

Wenn die Förderung mit den Innovationen kombiniert wird, die in spätestens drei Jahren umgesetzt sein müssen, ergibt sich eine Win-Win-Situation“, prognostiziert Karl-Peter Naumann, PRO BAHN Ehrenvorsitzender. „Dann sichern wir das Überleben der Busunternehmen und machen den ÖPNV gleichzeitig durch eine zuverlässigere, einfachere und transparentere Nutzung für die Zeit nach Corona fit.“

Einen besondere Augenmerk wünschen sich die Fahrgastvertreter auf den ÖPNV in ländlichen Regionen. „Dieser ist bereits heute stark auf den Schülerverkehr ausgerichtet oder subventionsbedürftig, hat oft Fahrscheinverkauf nur im Bus und unverständliche Tarife“, stellt Naumann fest.

Kontakt:

Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender, mobil: 0176-66822886, e-mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, mobil: 0172- 2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de