Endlich ein Konzept für die Bahn – Fahrgastvertreter begrüßen Masterplan Schienenverkehr und fordern Umsetzung

Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt den heute vorgestellten Masterplan Schienenverkehr, in dem sich erstmals alle Akteure einer gemeinsamen Vision verschrieben haben. Die Willensbekundungen müssen nun schnellstens zur Umsetzung gebracht und dafür der gesetzliche Rahmen geschaffen werden. Der Masterplan soll regelmäßig evaluiert und fortgeschrieben werden.

„Erstmals seit der Bahnreform 1994 haben wir wieder ein Konzept für die Schiene“, freut sich Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN. Unter den bisherigen Bundesregierungen war ein solches nicht zu erkennen. Viele Akteure wurstelten allein vor sich hin. Vor zwei Jahren hat sich dies mit Gründung des Zukunftsbündnisses Schiene grundlegend geändert. Seitdem sitzen die relevanten Akteure an einem Tisch. Die Deutsche Bahn und ihre Wettbewerber, Aufgabenträger, die Bahnindustrie, Gewerkschaften und Fahrgastverbände können erstmalig auf Augenhöhe miteinander reden. Nach zwei Jahren hat das Bündnis nun den Masterplan Schienenverkehr vorgelegt, der wesentliche Leitlinien für die Zukunft der Eisenbahn in Deutschland setzt. „Man kann vor Staatssekretär Enak Ferlemann nur den Hut ziehen, dass er es geschafft hat, nicht nur all diese Akteure an einen Tisch zu bekommen, sondern diese auch noch dazu zu bringen, sich im Konsens auf einen gemeinsamen Plan zu einigen“, drückt Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands, seine Anerkennung aus.

Jetzt muss der Plan in die Realität umgesetzt werden. „Aus den Willenserklärungen des Bundes müssen Bundesgesetze werden. Und zwar noch rechtzeitig, dass wir nicht nächstes Jahr wieder Zeit durch Koalitionsverhandlungen verlieren“, fordert Iffländer. Besonderes Augenmerk legen die Fahrgastvertreter dabei auf den Deutschlandtakt. Dazu muss das Bundesschienenwegeausbaugesetz überarbeitet werden. Auch wenn es aus Fahrgastsicht noch vereinzelt Verbesserungspotenzial gibt, sollte der jetzige Stand beschlossen und schnellstens die kurz- und langfristige Finanzierung geregelt werden.

„In diesem Rahmen muss auch das Thema der leidlichen Kosten-Nutzen-Untersuchungen angegangen werden“, wünscht sich Naumann. Diese müssen unter anderem den Umweltvorteil der Bahn deutlich stärker berücksichtigen. Nur so kann abgesichert werden, dass die verbesserte Erschließung der Regionen durch einen Interregio-Nachfolger im Deutschlandtakt umgesetzt werden kann.

Kontakt:

Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender, mobil: 0176-66822886, e-mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de