Schienennetz in Schleswig-Holstein muss leistungsfähiger werden – Fahrgastverband PRO BAHN fordert Ausbau und Elektrifizierung vorhandener Umleitungsstrecken

Im Hinblick auf die Entgleisung eines Bauzuges in Hamburg-Eidelstedt, die dadurch bedingte mehrtägige Sperrung der Fern- und Nahverkehrsgleise im Streckenabschnitt Pinneberg – Hamburg-Eidelstedt und den resultierenden Einschränkungen im Fern- und Nahverkehr der Relationen Westerland – Hamburg, Flensburg – Hamburg und Kiel – Hamburg fordert der Fahrgastverband PRO BAHN das Land Schleswig-Holstein und die NAH.SH auf, zur Sicherstellung der Anbindung von Westerland, Flensburg, Kiel und Lübeck an den Bahnknoten Hamburg im Falle von Baustellen und Störungen zügig den Ausbau und die Elektrifizierung der vorhandenen Umleitungsstrecken zu initiieren.

Aus der Sicht der Fahrgäste ist es inakzeptabel, dass bei Baustellen und Störungen Westerland, Flensburg, Kiel und Lübeck nicht mehr an den Bahnknoten Hamburg angebunden sind und Fahrgäste erhebliche Fahrzeitverlängerungen hinnehmen müssen“, so Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Im Falle der Entgleisung des Bauzuges in Hamburg-Eidelstedt und der dadurch bedingten Sperrung der Fern- und Nahverkehrsgleise im Streckenabschnitt Pinneberg – Hamburg-Eidelstedt ist es zu Fahrzeitverlängerungen von 30 bis 90 Minuten gekommen.“

Konkret schlägt der Fahrgastverband PRO BAHN den Ausbau und die Elektrifizierung folgender Umleitungsstrecken vor:

Husum – Jübek

In einem ersten Schritt ist eine Kreuzungsstation in Oster-Ohrstedt zu errichten, so dass sich die Streckenkapazität verdoppelt und Ahrenviöl, Ahrenviölfeld, Wester-Ohrstedt, Oster-Ohrstedt und Ostenfeld eine Bahnstation erhalten, und in einem zweiten Schritt ist der Streckenabschnitt zu elektrifizieren, damit umgeleitete Fernverkehrs-Züge von und bis Husum elektrisch fahren können.

Neumünster – Bad Oldesloe

In einem ersten Schritt sind die vom Land Schleswig-Holstein und der NAH.SH geplanten zusätzlichen Kreuzungsstationen in Rickling und in Fresenburg zu errichten, so dass sich die Streckenkapazität verdoppelt, und in einem zweiten Schritt ist die Bahnstrecke auf weiteren Streckenabschnitten zweigleisig auszubauen sowie zu elektrifizieren, damit umgeleitete Fern- und Nahverkehrszüge der Relationen Flensburg – Hamburg und Kiel – Hamburg elektrisch fahren können.

Lübeck – Büchen

In einem ersten Schritt ist ein zweiter Bahnsteig in Mölln zu errichten, so dass sich in Mölln wieder Nahverkehrs-Züge begegnen und Fahrgäste in beiden Fahrtrichtungen aus- und einsteigen können, und in einem zweiten Schritt ist die Bahnstrecke auf weiteren Streckenabschnitten zweigleisig auszubauen sowie zu elektrifizieren, damit umgeleitete Fern- und Nahverkehrszüge der Relationen Hamburg – Lübeck – Oldenburg – Kopenhagen und Hamburg – Lübeck – Neustadt/ – Travemünde elektrisch fahren können.

Entscheidend ist, dass die einzelnen Schritte der vorgeschlagenen Infrastrukturmaßnahmen unabhängig voneinander umgesetzt werden, so dass jeder einzelne Schritt sofort zu einem Mehrwert der Infrastruktur führt“, erläutert Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN. „Die vorgeschlagenen Infrastrukturmaßnahmen lassen sich sowohl für eine Verbesserung des Nahverkehrs an sich als auch für eine Verbesserung des Nahverkehrs im Falle von mehrtägigen Baustellen und Störungen nutzen und sorgen somit dafür, dass Fahrgäste sich auf das Verkehrssystem Schiene verlassen können.“

Kontakt:

Stefan Barkleit – 0151-51462156

Karl-Peter Naumann – 0172-2673784