„Nachhaltige Mobilität in Neumünster – was braucht der ÖPNV?” – Experten-Podium in Neumünster am 11. Februar in Neumünster

Das Thema Mobilitätswende wird öffentlich vor allem am Beispiel von Großstädten diskutiert. Wer abseits der großen Metropolen, jedoch auch nicht auf dem Dorf lebt, weiß: Die Herausforderungen in den sog. Mittelstädten sind mindestens genauso groß. Der VCD und der Fahrgastverband PRO BAHN haben deshalb Experten und Gäste eingeladen, um zu diskutieren, wie der Verkehr in Neumünster nachhaltig werden kann und was dafür im ÖPNV passieren muss. 

ÖPNV in Mittelstädten – Wie sieht es woanders aus?

Bastian Kettner, Sprecher für Bahn, ÖPNV und Multimodalität des VCD-Bundesverbandes, gab den Teilnehmern zunächst einen Überblick über Stadtbussysteme in vergleichbar großen Städten. Dabei stellte sich heraus: Nur einen Bus fahren lassen genügt nicht. Vielmehr müssen Marketing, attraktive Tarifmodelle und weitere Push- und Pullfaktoren erfolgreich ineinander greifen.

Den gesamten Vortrag können Sie sich hier ansehen.

Alle sind sich einig: Der ÖPNV muss besser werden. Aber wie?

Auf dem Podium diskutierten…

  • Michael Köwer, Bereich ÖPNV und Verkehrsplanung bei der Stadt Neumünster

  • Simon Preis, Bereich Verkehrsplanung bei der NAH.SH

  • Sven Radestock, Vorsitzender der Ratsfraktion Neumünster von Bündnis 90/ Die Grüne

  • Axel Westphal-Garken, Parlamentarische Geschäftsführer und Sprecher für Stadtplanung der Ratsfraktion Neumünster der SPD

Die Moderation übernahm Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg.

Keine Frage, die Busfahrerinnen und Busfahrer in Neumünster sind die freundlichsten in Schleswig-Holstein und die Fahrzeuge immer sauber. Trotzdem wurden sie auch schon vor Corona nur wenig genutzt. Woran könnte das liegen? Ein paar Antworten auf diese Frage traten bei der virtuellen Podiumsdiskussion zu Tage.

In Neumünster ist es sehr leicht mit dem Auto für lau oder geringe Parkgebühren überall zu stehen. Die Gebühren der Parkraumbewirtschaftung sind nicht an den ÖPNV gekoppelt. Dagegen haben die Haltestellen selten und sogar der ZOB einen nicht ausreichenden Wetterschutz, was das Warten auf den Bus eher erschwert.

Für Unerfahrene und Ortsunkundige sind die Orientierung beim Busfahren und die Tarife in Neumünster schlecht zu durchschauen. Die Fahrkartenpreise sind nicht günstig. Für den beruflichen Pendelverkehr gibt es wenig passende Angebote. Der Taktanschluss ist nicht immer gegeben. Heiß diskutiert wurden die geplanten neuen Bahnhaltepunkte, der überlastete ZOB und die nachhaltigen Antriebsarten. Überrascht aufgenommen wurde der Vorschlag, O-Busse anstatt E-Busse oder Wasserstoff-Busse anzuschaffen.

Die gesamte Diskussion können Sie sich hier ansehen.