Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert die durch die Landesverkehrsministerkonferenz aufgebaute Drohkulisse einer Erhöhung des Preises des Deutschlandtickets und fordert eine garantierte Preisstabilität für drei Jahre. Nach Jahren der zweckfremden Verwendung von Bundesmitteln durch die Länder sind diese nun an der Reihe, sich stärker an der Finanzierung zu beteiligen. Die Fahrgastvertreter unterstützen den Bund bei seiner Planung, die Verwendung stärker zu prüfen und ermutigen diesen, hier noch rigoroser vorzugehen.
Die Verkehrsminister der Bundesländer drohen aufgrund des überarbeiteten Regionalisierungsgesetzes mit einer Preiserhöhung beim Deutschlandticket. Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert dies scharf. „Das ständige Drohen mit Preiserhöhungen alle paar Wochen schadet der Akzeptanz des Deutschlandtickets, da die Fahrgäste sich nicht auf die Weiterexistenz und Preisstabilität des Tickets verlassen können“, kritisiert Detlef Neuß, Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN. Anstelle ständig zu diskutieren, fordert der Fahrgastverband PRO BAHN die Länder auf, eine Preisstabilität für mindestens drei Jahre sicherzustellen, um die mit dem Ticket gewonnenen Fahrgäste nicht gleich wieder zu vergraulen.
„Die Länder haben über Jahre die vom Bund für die Bestellung des Schienenpersonennahverkehrs bereitgestellten Regionalisierungsmitteln großzügig zweckentfremdet“, kritisiert Professor Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN. So werden jährlich dreistellige Millionenbeträge in der zweiten Stammstrecke in München oder im niedersächsischen Busverkehr versenkt, obwohl dies eigentlich aus landeseigenen Mitteln bezahlt werden müsste. Zudem werden zahlreiche Sondertickets wie rabattierte Deutschlandtickets für Studierende zwar als Landesleistung verkauft, aber aus Bundesmitteln finanziert. „Von diesem Geld sollten besser mehr Züge zur Entlastung der Fahrgäste bestellt werden. Nach Jahren des Lebens auf Bundeskosten ist es jetzt Zeit, dass die Länder sich stärker an der Finanzierung des Nahverkehrs beteiligen und damit auch den Anteil am Deutschlandticket erhöhen“, fordert Iffländer.
Im Rahmen der Verbändeanhörung zum 10. Gesetz zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes stellt sich der Fahrgastverband PRO BAHN in seiner Stellungnahme hinter die Pläne des Bundes, bei den Regionalisierungsmitteln die Zweckbindung zu verschärfen, die Beteiligung der Länder verbindlicher zu formulieren und die Meldefristen zur Mittelverwendung für eine gesteigerte Transparenz zu steigern.
Kontakt:
Prof. Dr. Lukas Iffländer, Fahrgastverband PRO BAHN, stellvertretender Bundesvorsitzender, mobil: 0176-66822886, e-mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
Detlef Neuß, Fahrgastverband PRO BAHN, Bundesvorsitzender, mobil: 01705853246, e-mail: neuss@probahn-nrw.de