Im Sinne einer lebenswerten Stadt fordert der Fahrgastverband PRO BAHN die alten und neuen Koalitionäre auf, ein Gesamtkonzept für den öffentlichen Verkehr in den Koalitionsvertrag zu schreiben, so dass der umweltfreundliche öffentliche Verkehr für nahezu alle Fahrten in Hamburg genutzt werden. Für den einzelnen Fahrgast muss seine gesamte Reisekette nahtlos funktionieren.
Das beginnt mit einem resilienten Schnellbahn-Netz, dass heißt, im S- und U-Bahn-Verkehr muss durch den Einbau von weiteren Weichen im Fall von Bauarbeiten oder Störungen ermöglicht werden, dass möglichst sehr kurze Streckenabschnitte betroffen sind. Die Leit- und Sicherungstechnik sowie die Stromversorgung sind auf den neuesten Stand zu bringen, letztere insbesondere auf der Harburger S-Bahn.
Das Liniennetz der X-Busse muss weiter ausgebaut werden, damit auch die schnellbahnfreien Regionen und wichtige Querverbindungen mit schnellen Verkehren bedient werden.
Des Weiteren gibt es bei den Stadtbussen erheblichen Handlungsbedarf: Die Lage der Haltestellen muss den Bedürfnissen der Fahrgäste angepasst werden und deren Wunsch nach kurzen Wegen auf dem Hin- und Rückweg. Hier braucht es eine grundlegende Neuregelung, aus dem Grund, dass die Lage der Haltestelle heute nahezu ausschließlich nach dem Prinzip entschieden wird, wo die Lage der Haltestelle den MIV am wenigsten stört.
Auch müssen die hier immer wieder auftretenden Konflikte mit Radfahrern gelöst werden. Durch die Lage der Haltestellen oder durch technische Lösungen müssen die Busfahrerinnen und Busfahrer erkennen können, ob noch Fahrgäste von der S- und U-Bahn-Station auf dem Weg zu Haltestelle ist. Zumindest an den wichtigsten Umsteigestationen muss der Umstieg auch bei Regen trockenen Fußes möglich.
Des Weiteren muss noch die durchschnittliche Geschwindigkeit sehr vieler weiterer Metro-, X- und Stadtbus-Linien durch die Errichtung von Busschleusen und Busspuren erhöht werden.
Die Überlegungen dürfen dabei nicht an der Stadtgrenze enden: Buslinien müssen nach den Bedürfnissen der Fahrgäste auch über die Landesgrenze hinweg geplant werden. Vor allem aber braucht es Konzepte, wie mehr Pendler aus dem Umland mit der Bahn nach Hamburg kommen können.
Gerade im Vergleich zu anderen Metropolen steht Hamburg sehr schlecht da. Während in München die S-Bahn, die eher unserer Regionalbahn entspricht, im 20-Minuten-Takt ins Umland verkehrt, verkehrt die Regionalbahn bei uns auf vielen Bahnstrecken nur im 60-Minuten-Takt ins Umland.
Die Fahrgäste erwarten vom neuen Senat eine Initiative für den gesamten öffentlichen Verkehr, welche die gesamte Reisekette im Blick hat.
Kontakt:
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de
Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de
Mathias Bölckow, Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung, mobil: 0176-49226044, e-mail: boelckow@pro-bahn-sh.de