Lübeck Hauptbahnhof. Bild von Andreas Staal.

Regio-S-Bahn Lübeck

Unser Landesverband unterstützt die Planungen für eine Regio-S-Bahn Lübeck. Die Hansestadt braucht eine bessere Anbindung an das Umland.

Die Idee

Die Regio-S-Bahn Lübeck fährt mindestens im alle halbe Stunde. Sie hat ein dichtes Netz an Stationen und wird mit spurtstarken Fahrzeugen gefahren.

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Wer bei S-Bahn an Berlin und Hamburg denkt, hat vielleicht das falsche Bild vor Augen. Das “S” stand mal für “Stadtbahn” oder “Schnellbahn” – eine Bahn also, die sich auf die Stadt und ihr dicht besiedeltes Umland beschränkt, die öfter hält als der Regionalverkehr, aber schneller ist als Bus und Tram.

Das Konzept funktioniert auch abseits der Metropolen, so schon seit 50 Jahren in Rostock, das etwas kleiner ist als Lübeck. Dass es auch ohne lange, elektrische Bahnen geht, hat die Regio-S-Bahn Freiburg erfolgreich gezeigt. Dort verkehren vergleichsweise kleine Dieseltriebwagen und maßen sich den Titel an. Da diese S-Bahnen den Erwartungen widersprichen könnten, tragen sie den Zusatz “Regio-“.

Unser Konzept

Die Regio-S-Bahn an der Trave ist anders als die Regio-S-Bahn Kiel. In Kiel soll ein zusätzliches Angebot neben dem Regionalverkehr geschaffen werden. In Lübeck kann auf dem bestehenden RE-Verkehr aufgebaut werden.

Dafür werden die halbstündlichen Regionalexpress-Züge von Hamburg in Lübeck geteilt. Ein Teil fährt nach Travemünde, der andere nach Neustadt. Das wäre das Rückgrat der RSB.

Richtung Malente kommt eine Regio-S-Bahn dazu. Zwischen Lübeck und Büchen wird auf einen Takt alle halbe Stunde verstärkt. Die Strecke nach Schlutup wird reaktiviert.

Strecken

Die Regio-S-Bahn Lübeck sollte auf diesen Strecken fahren:

  • Hauptbahnhof – Travemünde
  • Hauptbahnhof – Schlutup
  • Hauptbahnhof – Timmendorfer Strand – Neustadt
  • Hauptbahnhof – Bad Malente-Gremsmühlen ( – Malente Nord / Lütjenburg)
  • Hauptbahnhof – Ratzeburg

Ein weiterer Grund für den Erhalt der Bäderbahn.

Die RSB kann auch Richtung Bad Kleinen weiterentwickelt werden – dann ist mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern aber ein weiterer Partner an Bord.

Da es starke Pendlerverflechtungen mit der Stadt Schwerin gibt, sollte eine Verlängerung der Strecke Schwerin-Rehna geprüft werden.

  • Hauptbahnhof – Gadebusch – Schwerin

Infrastruktur

Möglich wird die Regio-S-Bahn durch den neuen Doppelstock-Triebzug von Stadler, dem “KISS”. Seit Dezember 2022 fahren zwischen Hamburg und Lübeck zwei gekuppelt, ab Lübeck fährt einer bis Travemünde. Wenn die Strecke nach Neustadt elektrifiziert ist, auch bis dort. Foto von Niels Fichter.

Die Strecken sind zum Teil eingleisig. Ein zweigleisiger Ausbau ist aber nicht nötig, eine gewisse Zahl an Kreuzungsbahnhöfen und Begegnungsabschnitten wird genügen. Letztere sollten bevorzugt werden – auf diesen zweigleisigen Abschnitten zwischen Haltepunkten können sich die Züge ohne Halt begegnen. So sieht es auch die nah.sh.

Die Bäderbahn sollte elektrifiziert werden. Die Strecke nach Büchen ebenfalls. In erster Linie aber, um eine Ausweichstrecke für den Güterverkehr zu haben und die Ausfallsicherheit zu stärken.

Stationen

Diese Halte sollten dazukommen:

  • Hansapark
  • Ratekau
  • Techau
  • Gleschendorf
  • Pogeez
  • Malente Nord
  • Lübeck-Genin
  • Lübeck-Eichholz
  • Lübeck-Brandenbaum
  • Lübeck-Wesloe
  • Lübeck-Schlutuper Tannen
  • Lübeck-Schlutup
  • Lübeck-Waldhusen
  • Malente Ost
  • Eutin Ost (Carl-Maria-von-Weber-Straße)
  • Bockholt
  • Techau

Stand der Dinge

Der Aufschlag kam 2011 von der LVS, heute nah.sh, die mit einem Gutachten die Machbarkeit untersuchte. Mit dem Landesnahverkehrsplan 2022-2027 wurde beschlossen, dass die Idee auch umgesetzt wird. Mit dem Koalitionsvertrag 2022 kam der politische Segen. Die Investitionskosten werden auf 12 Millionen Euro geschätzt. Dazu kommen Kosten für den Betrieb von 8 Millionen Euro im Jahr.

Wichtig: unser Konzept ist nicht identisch mit den Landesplänen. Wir sind etwas ambitionierter, machen aber auch nur Vorschläge für ein Zielnetz.

Auch im vierten Entwurf des Deutschlandtaktes ist die Regio-S-Bahn Lübeck in Grundzügen erkennbar. Unseren Vorstellungen entspricht der Entwurf freilich noch nicht, insbesondere wird weiter ohne Bäderbahn geplant.

Stand Januar 2023 ist das Vorhaben nicht finanziert. Laut Koalitionsvertrag will die schwarz-grüne Landesregierung die Finanzierung bis zur nächsten Wahl klären – verweist aber im nächsten Satz auf den Bund.

Netzgrafik des Zielfahrplans 2030 aus den Deutschlandtakt-Planungen. Grafik des Bundesverkehrsministeriums.

Dokumente

Unser Konzept aus dem Jahr 2011

Aktuelles