Bahnhof Timmendorfer Strand. Foto von Niels Fichter.

Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt Dialog zur Erhaltung der Bäderbahn – Im konstruktiven Dialog ein gemeinsames Konzept für unterschiedliche Interessen erstellen

Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt, dass das schleswig-holsteinische Verkehrsministerium auf der Grundlage der Aussage aus dem Koalitionsvertrag der schwarz-grünen Landesregierung, den schienengebundenen Nahverkehr auf der Bäderbahn fortführen zu wollen, die aktuellen Entwicklungen zur Erhaltung der Bäderbahn zum Anlass genommen hat, mit der DB Netz, die für die Bäderbahn verantwortlich ist, und mit dem Eisenbahninfrastrukturunternehmen, das die Bäderbahn im Streckenabschnitt Haffkrug – Ratekau übernehmen möchte, in einen Dialog zu treten.

Der Fahrgastverband PRO BAHN ist überzeugt, dass in einem konstruktiven Dialog und einem sich anschließenden konstruktiven Planungsprozess mit den beteiligten Partnern ein gemeinsames Konzept erstellt werden kann, dass allen beteiligten Partnern die Umsetzung seiner unterschiedlichen Interessen ermöglicht. Ein gemeinsames Konzept muss einerseits die Errichtung der geplanten Neubaustrecke, die Erhaltung der Bäderbahn im Streckenabschnitt Haffkrug – Ratekau sowie die weitere Verbesserung der Erschließung der Gemeinden Scharbeutz, Timmendorfer Strand und Ratekau im schienengebundenen Nahverkehr und andererseits den Gemeinden Scharbeutz, Timmendorfer Strand und Ratekau die weitere Entwicklung ihrer Gemeindegebiete ermöglichen.

„Die steigende Fahrgastnachfrage auf der Bahnstrecke Neustadt – Lübeck und die insbesondere an den Bahnstationen Scharbeutz und Timmendorfer Strand stark ansteigenden Ein- und Aussteigerzahlen unterstreichen die hohe Bedeutung der Bäderbahn für Pendler und Touristen. Das Land Schleswig-Holstein und die NAH.SH bestellen daher seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit und im ab 01. April geltenden schleswig-holsteinischen Sommerfahrplan samstags und sonntags im Zeitraum von 08.00 bis 20.00 Uhr einen 30-Minuten-Takt“, so Julian Gebler, Pressesprecher des PRO BAHN-Regionalverbandes Lübeck. „Mit der Elektrifizierung und Modernisierung des Streckenabschnittes Haffkrug – Ratekau können auch für die Gemeinden Scharbeutz und Timmendorfer Strand das Angebot weiter ausgebaut und elektrische Doppelstock-Triebwagen mit mehr Sitzplätzen eingesetzt werden. Mehr Pendler und Touristen erhalten somit die Möglichkeit, auf den schienengebundenen Nahverkehr umzusteigen.“

Der Fahrgastverband PRO BAHN setzt sich bereits seit dem Jahr 2011 für die Einführung einer Regio-S-Bahn Lübeck und einer Regio-S-Bahn-Linie Neustadt – Lübeck im 30-Minuten-Takt ein. Dafür soll die Bäderbahn auch im Streckenabschnitt Haffkrug – Ratekau ausschließlich für die Nutzung im schienengebundenen Fern- und Nahverkehr elektrifiziert, modernisiert und saniert werden. Des Weiteren sollen die bestehenden Bahnstationen Neustadt, Sierksdorf, Haffkrug und Timmendorfer Strand barrierefrei ausgebaut und neue Bahnstationen in Neustadt-West, Sierksdorf-Hansark, Ratekau und Lübeck-Einsiedelstraße/ Karlstraße errichtet werden. Zudem hat die Hansestadt Lübeck im Rahmen des von der Allianz pro Schiene organisierten bundesweiten Tags der Schiene 2022 die Errichtung einer neuen Bahnstation in Hemmelsdorf angeregt.

„Der Wunsch der Gemeinden Scharbeutz und Ratekau nach einem weitgehend parallelen Verlauf der Aus- und Neubaustrecke Puttgarden – Lübeck und der Bundesautobahn 1 Puttgarden – Lübeck ist nachvollziehbar und verständlich. Wo dies verkehrlich sinnvoll ist, wird es von uns unterstützt“, sagt Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. “Wir gehen davon aus, dass sowohl in Haffkrug als auch in Ratekau auch unter Erhaltung der Bäderbahn im Streckenabschnitt Haffkrug – Ratekau ein weitgehend paralleler Verlauf der Aus- und Neubaustrecke Puttgarden – Lübeck und der Bundesautobahn 1 Puttgarden – Lübeck umsetzbar ist. Für die neue Bahnstation Ratekau ist somit auch ein Standort am Seeretzer Weg vorstellbar, weil sie nicht mehr die Funktion der Anbindung von Timmendorfer Strand übernehmen muss.“

Kontakt:

Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de

Julian Gebler, Pressesprecher des PRO BAHN-Regionalverbandes Lübeck, mobil: 0176-61083722, e-mail: gebler@pro-bahn-sh.de

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de