Mehrheit der Deutschen befürwortet Ausbau des Nahverkehrs

Nach einer aktuellen Umfrage, die im Auftrag des ARD-Magazins „Monitor“ durchgeführt wurde, würden es 42 Prozent der Deutschen begrüßen, wenn der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) verstärkt ausgebaut wird. Lediglich jeder Fünfte wünscht sich den weiteren Ausbau von Straßen und Autobahnen. Laut der Befragung können sich rund 75 Prozent der Autofahrer vorstellen, auf den ÖPNV umzusteigen, wenn sich das Verkehrsangebot verbessert und die Fahrpreise gesenkt werden.

Für den Verkehrsclub Deutschland (VCD) und den Fahrgastverband PRO BAHN ist dies Rückenwind aus der Bevölkerung. Denn neben der Verbesserung der Luftqualität und der Reduzierung von Lärm in den Ballungsräumen muss der Klimaschutz im Rahmen einer Verkehrswende stärker in den Fokus rücken. Die Verbände begrüßen das Engagement des Hamburger Senats, den Ausbau des S-Bahnnetzes (S21 und S4) voranzutreiben. Für eine Verkehrswende in der Metropolregion Hamburg müsste jedoch auch das Angebot an Regionalzügen deutlich erweitert werden. Hierzu muss die Kapazität des Hamburger Hauptbahnhofes erweitert werden. Zusätzlich sollte die Durchbindung von Regionalzügen zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen geprüft werden, damit nicht mehr alle im Hamburger Hauptbahnhof enden. VCD und PRO BAHN fordern darüber hinaus die Nutzung der sogenannten Güterumgehungsbahn für den Personenverkehr.

Die beiden Verbände sehen die Verlängerung der A26 als Verbindung zwischen der A7 und A1 sehr kritisch, zumal eine wirkungsvolle Entlastung des Hafens nicht nachgewiesen wird. Nach Ansicht von VCD und PRO BAHN sollten die notwendigen 1,3 Milliarden Euro lieber in einer zweite Elbquerung für die Schiene investiert werden. Alexander Montana vom VCD schlägt eine Verbindung von Altona nach Finkenwerder und Neu Wulmstorf vor, die für Personen- und Güterverkehr genutzt werden könnte. Karl-Peter Naumann von PRO BAHN könnte sich zudem einen Ringverkehr der S3 beziehungsweise S31 vorstellen und meint „so könnte Hamburg zusammen wachsen und der Elbtunnel für staugeplagte Autofahrer nachhaltig entlastet werden.“

Neben einem attraktiven Verkehrsangebot wünschen sich die Bundesbürger günstige Fahrpreise. Zum Jahreswechsel haben daher einige Städte ihre Tarife, wie zum Beispiel Frankfurt am Main, Stuttgart, Mainz und Wiesbaden für Tageskarten teilweise erheblich reduziert. Großes Vorbild ist hier Wien, wo die Jahreskarte für 365 Euro zu haben ist – im Gegenzug zu Hamburg, wo ein vergleichbares Abo fast dreimal so teuer ist.

 

Kontakt:

Alexander Montana – 0176 1279312

Karl-Peter Naumann – 0172-2673784