Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat sich für die Errichtung einer reinen Straßen-Querung als Ersatzbauwerk für die im Zuge der Bundesautobahn 7 den Nord-Ostsee-Kanal querende Rader Hochbrücke ausgesprochen. Er begründete seine Entscheidung damit, dass eine kombinierte Schienen-/ Straßen-Querung des Nord-Ostsee-Kanals deutlich höhere Investitionskosten als eine reine Straßen-Querung des Nord-Ostsee-Kanals erfordere und die Rendsburger Hochbrücke nach der voraussichtlich zum Ende des Jahres abgeschlossenen Ertüchtigung eine Restnutzungsdauer von 30 Jahren habe, die im Rahmen einer späteren Ertüchtigung auf eine Restnutzungsdauer von 50 Jahren verlängert werden kann.
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer möchte sich bei Bundesverkehrsminister Dobrindt weiter für eine kombinierte Schienen-/ Straßen-Querung des Nord-Ostsee-Kanals engagieren und favorisiert einen kombinierten Schienen- / Straßen-Tunnel bei Rade, der für die Anbindung der Schiene eine Neubaustrecke im Streckenabschnitt Alt Duvenstedt – Bokelholm erfordert. Unterstützung erfährt Verkehrsminister Meyer dabei von Bündnis 90/ Die Grünen, die mit Blick auf die mit Blick in der Bundesrepublik Deutschland bei großen Verkehrsprojekten erforderlichen Planungen von einer Fertigstellung des Ersatzbauwerkes der Rader Hochbrücke in rund 30 Jahren ausgehen, zu einem Zeitpunkt, an dem die Planungen für ein Ersatzbauwerk der Rendsburger Hochbrücke schon begonnen haben müssten.
Offen ist, ob bei einer Errichtung eines kombinierten Schienen- /Straßentunnel bei Rade die Rendsburger Hochbrücke für die Nutzung durch Fernverkehrs-Züge der ICE-/ EC-Linie Aarhus – Kolding – Flensburg – Neumünster – Hamburg und durch Regionalverkehrs-Züge der Regionalexpress-Linien Husum – Rendsburg – Kiel und Flensburg – Neumünster – Hamburg sowie der Regionalbahn-Linie Rendsburg – Kiel erhalten bleiben kann, um die Stadt Rendsburg auch weiterhin durch den Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene anzubinden.