Auf einer Informationsveranstaltung der Stadt Glückstadt und des Fahrgastverbandes PRO BAHN hat die Landesweite Verkehrsservicegesellschaft (LVS) am 6. August das neue Bahnangebot ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 vorgestellt.
LVS-Geschäftsführer Bernhard Wewers und Jochen Kiphard (bei der LVS zuständig für Fahrplan und Fahrzeuge) stellten den neuen Fahrplan vor. So werden (von Itzehoe kommend) von 5.11 bis 20.11 Uhr stündlich Züge der Nordbahn zum Hamburger Hbf verkehren, ab Hamburg Hbf verkehren von 6.06 bis 21.06 Uhr stündlich Züge nach Glückstadt (und weiter nach Itzehoe). Die heutigen Züge Itzehoe – Hamburg-Altona verkehren nur noch in den Tagesrandlagen.
Eine Ausnahme bilden zwei Zugpaare Itzehoe – Hamburg-Altona, die in der werktäglichen Hauptverkehrszeit das Verkehrsangebot in Lastrichtung verstärken werden. Die heute in Glückstadt haltenden NOB-Züge Westerland – Hamburg-Altona halten ab Dezember 2014 nicht mehr in Glückstadt und werden durch den Wegfall des Haltes sowie durch eine neue Fahrlage zwischen Elmshorn und Hamburg-Altona um insgesamt 6 bis 7 Minuten beschleunigt. In Hamburg-Altona können die NOB-Züge somit künftig regelmäßig eine Kurzwende vollziehen, dass heißt. Der Zug aus Westerland kommt etwa zur Minute 20 in Hamburg-Altona an und fährt etwa zur Minute 40 wieder nach Westerland zurück.
Thomas Wolf, Geschäftsführer der Nordbahn, stellte die zukünftig eingesetzten Fahrzeuge vor. Dabei handelt es sich um 5- und 6-teilige Elektrotriebwagen vom Typ „FLIRT“, von dem die Nordbahn insgesamt 15 Fahrzeuge beschaffen wird. Die Fahrzeuge bieten solo verkehrend 259 bis 320 Sitzplätze, in Doppeltraktion somit 518 bis 640 Sitzplätze.
In der anschließenden Diskussion kristallisierten sich seitens der Glückstädter Bürger folgende Kritikpunkte am neuen Bahnangebot heraus:
1. Die Aufgabe des Haltes der NOB-Züge Westerland – Hamburg-Altona und die zugunsten des Hamburger Hbfs deutlich reduzierte Anbindung des Bahnhofs Hamburg-Altona.
2. Der gegenüber heute späte Betriebsstart durch die erste Fahrt zum Hamburger Hbf um 5.11 Uhr sowie die Anbindung des Bahnhofs Hamburg-Altona durch nur zwei in der werktäglichen Hauptverkehrszeit verkehrende Zugpaare Itzehoe – Hamburg-Altona.
3. Die Befürchtung, dass durch die geringere Anzahl an Verbindungen nach Hamburg-Altona die in Glückstadt einsteigenden Fahrgäste zukünftig weniger Sitzplätze vorfinden und die Züge ab Tornesch überfüllt sein werden.
Lutz Thieme von PRO BAHN erläuterte, dass der Fahrgastverband das neue Bahnangebot insbesondere in den Morgenstunden sowie in der werktäglichen Hauptverkehrszeit am Nachmittag für unzureichend hält und machte den Vorschlag, dass morgens die ersten beiden NOB-Züge nach Hamburg-Altona auch weiterhin in Glückstadt halten sollten und bei der Nordbahn eine zusätzliche Frühverbindung von 5.11 Uhr in Richtung Hamburg sowie in der werktäglichen Hauptverkehrszeit am Nachmittag mindestens von 14.55 bis 18.55 Uhr zusätzliche Züge Hamburg-Altona – Itzehoe verkehren sollten.
LVS-Geschäftsführer Bernhard Wewers erläuterte, dass die LVS eine deutliche Verlagerung der Fahrgastnachfrage von Hamburg-Altona weg hin zum Hamburger Hbf erwarte und darauf mit der Einführung der stündlichen Nordbahn-Linie Itzehoe – Hamburg Hbf reagiere. Gleichzeitig sagte er zu, die Einführung weiterer an Werktagen verkehrender Nordbahn-Züge Itzehoe – Hamburg-Altona zu prüfen.