Der Fahrgastverband PRO BAHN zeigt sich überrascht über denaktuellen Stand der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnstrecke Uetersen – Tornesch. Demnach ist eine Reaktivierung der Bahnstrecke Uetersen – Tornesch laut der im Rahmen einer Machbarkeitsstudie durchzuführenden Standardisierten Bewertung wirtschaftlich nicht sinnvoll.
Der aktuelle Stand der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnstrecke Uetersen – Tornesch basiert auf der Annahme, dass mit einer Regionalbahn-Linie Uetersen – Tornesch beziehungsweise mit einer nach Hamburg durchgebundenen S-Bahn-Linie Uetersen – Tornesch aufgrund der Erschließungswirkung der Bahnstrecke Uetersen – Tornesch keine ausreichende zusätzliche Fahrgastnachfrage und somit kein ausreichender Nutzen realisiert werden kann, um das bei einer Reaktivierung der Bahnstrecke Uetersen – Tornesch notwendige Investitionsvolumen und somit die notwendigen Kosten zu decken.
Aus der Sicht des Fahrgastverbandes PRO BAHN ist definitiv unbestritten, dass die derzeit verkehrenden Buslinien 6661 Uetersen, Buttermarkt – Am Eichholz – Tornesch und 6667 Uetersen, Buttermarkt – Heidgraben – Tornesch aufgrund ihrer Linienführung eine bessere Erschließungswirkung als die Bahnstrecke Uetersen – Tornesch, die aufgrund ihrer direkten Streckenführung große Teile der Stadtgebiete von Uetersen und von Tornesch nicht erschließt, aufweisen.
Aus der Sicht des Fahrgastverbandes PRO BAHN ist davon auszugehen, dass im aktuellen Stand der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnstrecke Uetersen – Tornesch die mit einer nach Hamburg durchgebundenen S-Bahn-Linie Uetersen – Tornesch durch das Angebot, die umsteigefreie Verbindung und die Fahrzeit zu realisierende zusätzliche Fahrgastnachfrage und somit der zu realisierende Nutzen unterschätzt wird, um das bei einer Reaktivierung der Bahnstrecke Uetersen – Tornesch notwendige Investitionsvolumen und somit die notwendigen Kosten zu decken.
Das weitere Vorgehen hinsichtlich einer Reaktivierung der Bahnstrecke Uetersen – Tornesch
Zum weiteren Vorgehen hinsichtlich einer Reaktivierung der Bahnstrecke Uetersen – Tornesch setzt sich der Fahrgastverband PRO BAHN dafür ein, dass auf der Grundlage des aktuellen Standes die Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnstrecke Uetersen – Tornesch unter Berücksichtigung der weiterentwickelten Standardisierten Bewertung und der Aktualisierung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) sowie einer nach Hamburg durchgebundene S-Bahn-Linie 4 West Uetersen – Tornesch fortgeführt wird.
Des Weiteren ist davon auszugehen, dass der Kreis Pinneberg und die Südwestholstein ÖPNV-Verwaltungsgemeinschaft der Kreise Dithmarschen, Pinneberg und Segeberg (SVG) zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 eine Schnellbus-Linie Uetersen – Tornesch einführen und die Norddeutsche Eisenbahngesellschaft Niebüll (neg) ihre Aktivitäten, die Bahnstrecke Uetersen – Tornesch für die Einführung einer Regionalbahn-Linie Uetersen – Tornesch zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 zu modernisieren und zu sanieren, fortsetzen werden.
Sowohl für die Einführung einer Schnellbus-Linie Uetersen – Tornesch als auch für die Einführung einer Regionalbahn-Linie Uetersen – Tornesch besteht dabei die Herausforderung, dass sich die Einführung eines exakten 30-Minuten-Taktes auf der Relation Uetersen – Tornesch und kurze Umsteigezeiten in Tornesch vor der Einführung des Fahrgastverband PRO BAHN entwickelten 2+2-Konzeptes für die Bahnstrecke Elmshorn – Hamburg-Altona/ – Hamburg Hauptbahnhof ausschließen.
Darüber hinaus ist mit Blick auf den geplanten Ausbau des Streckenabschnitts Elmshorn – Hamburg und die geplante Einführung einer S-Bahn-Linie S 4 West Itzehoe –/ Kellinghusen – Elmshorn – Hamburg zu diskutieren, wie die Bahnstrecke Uetersen – Tornesch mithilfe eines Überwerfungsbauwerkes in den Streckenabschnitt Elmshorn – Hamburg eingeführt werden kann.