Heute wurden vom Bundesverkehrsministerium Ausweitungen der Kooperationen von ÖBB, DB, SBB, SNCF beim Nachtzugverkehr angekündigt. Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt die geplanten zusätzlichen Linien und ein klares Bekenntnis zum Produkt Nightjet.
Die vier ehemaligen Staatsbahnen planen deutlich stärker zu kooperieren. Dabei sollen zusätzliche Nachtzuglinien geschaffen werden. Deutsche Fahrgäste profitieren besonders von den Linien Wien –/ Berlin – Brüssel/ – Paris, Wien – München – Paris und Zürich – Köln – Amsterdam. Aber auch die Linien von Zürich nach Barcelona und Rom bieten für deutsche Fahrgäste die Option mit dem dichten Tageszugangebot zwischen der Schweiz und Deutschland an- und abzureisen.
„Ein großer Teil der Neuerungen ist keine große Überraschung, zeichneten sich diese doch bereits mit den Ankündigungen der Kooperation zwischen den ÖBB und SBB Mitte des Jahres ab“, sagt Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender und Leiter des Fachausschusses Fernverkehr des Fahrgastverbands PRO BAHN. „Umso mehr ist es erfreulich, dass jetzt die Linie von Wien nach Paris hinzukommt, die mit einem Zugteil auch Berlin anbindet. Hier weicht die französische SNCF endlich von ihrer bisherigen Blockadehaltung ab.“
Auch erfreulich ist, dass man sich auf das Produkt Nightjet konzentriert und die ÖBB damit die Zügel für die Koordination in der Hand haben. Der Fahrgastverband PRO BAHN stimmt dabei mit der Einschätzung des DB-Vorstandsvorsitzenden Dr. Richard Lutz „Wenn jede Bahn‚ ein bisschen Nachtzug‘ machen würde, wäre niemandem geholfen“ überein. Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN, erklärt: „Die ÖBB brennen für das Produkt Nachtzug und sind von diesem voll und ganz überzeugt. Wir Fahrgäste wünschen uns ein ausgeweitetes Angebot, aber keiner wünscht sich ein Produkt in der Qualität, wie man es in den letzten Jahren der CityNightLine gewohnt war. Daher ist es richtig, dass der Nightjet die Basis und der Maßstab ist.“
Die Fahrgastvertreter fordern, das Nachtzugangebot auch über die Kooperation der Staatsbahnen hinaus zu fördern und abzusichern. Dazu gehört auch, dass die Trassen der Nachtzüge regulatorisch abgesichert werden und deren Verkehren wettbewerbsrechtlich geregelt wird. „In allen Nachbarländern gibt es einen nationalen Aufgabenträger für den Fernverkehr, der diese Aufgabe übernimmt – in Deutschland fehlt dieser noch“, bemängelt Iffländer.
Kontakt:
Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender, mobil: 0176-66822886, e-mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de