Neue DB-App Barrierefrei ein richtiger Schritt – Fahrgastverband PRO BAHN fordert weitere Schritte

Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt die neue App „DB Barrierefrei“, die vielen Reisenden, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, mit Informationen weiterhilft. Gerade, wer auf Barrierefreiheit angewiesen ist, muss vor Antritt und auch während der Reise wissen, wo es Probleme gibt, und wie diese zu umgehen und/ oder zu lösen sind. Der Fahrgastverband PRO BAHN wird sich intensiv mit dieser App beschäftigen und auch die Mobilitätseingeschränkten unter unseren Mitglieder zu ihren Erfahrungen mit dieser App befragen.

Diese App täuscht aber nicht über die Tatsache hinweg, dass viele Bahnhöfe und Haltepunkte noch längst nicht barrierefrei sind. “Hier haben sowohl die Kommunen wie auch der Bund noch viel zu tun, bis nahezu jeder barrierefrei zum Zug kommt”, erläutert der PRO BAHN Bundesvorsitzende Detlef Neuss.

Der Nutzen der App hängt auch davon ab, welche Hilfestellung mobilitätseingeschränkte Menschen während ihrer Reise erhalten, vor alldem dann, wenn einmal ein Anschluss nicht erreicht wird. Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkungen sind ein wesentlicher Teil der geltenden Fahrgastrechte-Verordnung (ab § 19 der Verordnung) und auch die zur Zeit laufende Revision der Fahrgastrechte-Verordnung auf europäischer Ebene setzt sich intensiv mit den Fahrgästen mit Mobilitätseinschränkungen auseinander und sieht sogar Verbesserungen vor.

Für den nächsten Schritt, barrierefrei in den Zug zu kommen, gibt es bislang kein einheitliches bundesweites Konzept von Bahnsteig- und Einstiegshöhe. Dies führt an Schnittstellen immer wieder zu Problemen, die Rollstuhlfahrer schmerzlich zu spüren bekommen.

In der Diskussion um Barrierefreiheit spielen viele Kundengruppen kaum eine Rolle. Senioren, Reisende mit Gepäck, Eltern mit Kinderwagen, sowie Menschen mit zeitweiligen Behinderungen (zum Beispiel nach Sportverletzungen) sind hier viel zu wenig im Fokus. „Was nützt es, wenn ich stufenfrei in den Zug einsteigen, dann aber auf der Suche nach einem Sitzplatz oder auf dem Weg zur Toilette eine Unzahl von Stufen zu überwinden habe“, fragt der Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann. Hier bleibt noch viel zu tun – es fehlt ein ganzheitliches Konzept.

Die DB App ist ein erster guter Schritt – zu tun ist aber noch viel.

Kontakt:

Detlef Neuß, Bundesvorsitzender, mobil: 0170-5853246, e-mail: neuss@probahn-nrw.de

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, mobil: 0172-267 37 84, e-Mail: k.naumann@pro-bahn.de