PKWs auf Busspuren sind der falsche Weg – Fahrgastverband PRO BAHN sieht Pünktlichkeit von Bussen und Reisekette gefährdet

Aus Sicht des Fahrgastverbandes PRO BAHN ist es richtig, dass über die Verteilung und Nutzung von Verkehrsflächen im öffentlichen Raum nachgedacht wird. Wenn die Energie und damit auch die Verkehrswende wirklich gewollt ist, ist dieses nur konsequent. Nur geht der Vorschlag des Bundesverkehrsministers in die richtige Richtung? Werden Fahrgäste, die auch Fußgänger sind, überhaupt berücksichtigt?

Nach ersten Verlautbarungen ist außer erhöhten Ordnungsgeldern für Parken auf dem Gehweg nichts geplant, was Fahrgästen und Fußgängern nützt. Im Gegenteil: Busspuren sollen neben Taxis auch für PKWs mit 3 Personen und für Fahrräder und Elektrotretroller freigegeben werden.

Damit würde der Sinn von Busspuren in das Gegenteil verkehrt werden“, erklärt Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN. „Nur die freie Busspur eröffnet die Chance auf pünktliches Fahren.“ Für die zahlreichen Fahrgäste, die umsteigen und damit ein weiteres Verkehrsmittel erreichen müssen, kommt es auf jede Minute an. Ist der Anschluss weg, muss der Fahrgast auch in der Großstadt bis zu 20 Minuten warten.

Jörg Bruchertseifer, stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN, erläutert: „Im System des Öffentlichen Verkehrs kommt es auf die gesamte Reisekette an, die an keiner Stelle unterbrochen werden darf.“ Eine solche Reisekette sieht häufig so aus: der Reisende fährt mit dem Bus zu seiner U-/ S-Bahn-Haltestelle, fährt dann weiter mit seiner Bahn, um am Zielbahnhof wieder mit dem Bus oder der Straßenbahn zum Ziel zu fahren. Eine konkurrenzfähige Reisezeit kann nur ohne Anschlussverlust erreicht werden.

Wenn die Busspuren nur von Bussen und in Einzelfällen von Taxis genutzt werden, kann der Bus pünktlich und attraktiv und somit ein echtes Angebot für Fahrgäste und potentielle Fahrgäste sein beziehungsweise werden. Will man etwas für Fahrgemeinschaften, Fahrräder und alternative, umweltfreundliche Verkehrsmittel tun, so darf das nicht zu Lasten der Busspuren gehen. Den Platz dafür muss man dem sonstigen motorisierten Individualverkehr wegnehmen.

Kontakt:

Jörg Bruchertseifer, stellvertretender Bundesvorsitzender, mobil: 0160-90636984, e-mail: joerg.bruchertseifer@pro-bahn.de

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de