Mit dem vorgesehenen Abschlussdokument des Dialogforums Schiene Nord wird die Basis für die Fahrt der Personen- und Güterzüge im Seehafenhinterland verbessert. Eine weitergehende Positionierung für mehr Schiene wäre aus Sicht des Fahrgastverbandes PRO BAHN Niedersachsen aber möglich gewesen.
Der PRO BAHN-Landesvorsitzende Björn Gryschka sagt dazu: „Wir begrüßen die Offenheit der Landesregierung, die mit der erstmaligen Ausrichtung eines Dialogforums die Wünsche und Sorgen der Bürger, Fahrgäste und Verbände ernst genommen und versucht hat, einen gesellschaftlichen Konsens zu erzielen. Wichtig ist vor allem, dass nach 30 Jahren Stillstand in den
nächsten Jahren die meisten Maßnahmen der alpha-Variante Realität werden. Der mit den Bürgerinitiativen und Kommunen gefundene Konsens sollte helfen, juristische Verfahrenshürden leichter und schneller zu nehmen. Jeglicher Ausbau von Schienen dient unmittelbar der Kapazitätserweiterung und und wird von den Fahrgästen deshalb positiv gesehen.“
Nach Meinung von PRO BAHN geht es bei der Alpha-Variante nun darum, sie sehr schnell umzusetzen. „Wenn die Strecke Verden – Rotenburg zweigleisig und kreuzungsfrei an die weiterführenden Strecken anschließt und die Amerikalinie elektrifiziert und längere zweigleisige Begegnungsabschnitte bekommt, so schafft das Entlastung auf dem Niveau der heutigen Verkehre. Die flankierenden Maßnahmen auf den Strecken Nienburg – Minden, Nienburg – Wunstorf und Bremerhaven – Rotenburg sind unerlässlich. Ob allerdings der Bau des dritten Gleises zwischen Lüneburg und Uelzen für die Abfuhr der Güterzüge aus Hamburg Richtung Süden und Osten und eine verbesserte Qualität im Regionalverkehr mittelfristig ausreichend ist, bezweifeln wir. Die Option auf eine darüber hinaus erweiterte Schienenverbindung muss auf dem Tisch bleiben“, fordert Gryschka.
Nach der Anhörung von Bürgern, Kommunen und Verbänden müsse die Politik jetzt schnell entscheiden. „Die Verantwortung für das richtige und zukunftsweisende „Maß Bahn“ bleibt eine politische, der sich die Volksvertreter nun stellen müssen“, sagt Gryschka. PRO BAHN werde das Abschlussdokument des Dialogforums nicht unterzeichnen, weil der darin formulierte Ausschluss weiterer Planungen und Varianten nicht im Sinne der Fahrgäste sein könne. Die seitens der DB AG durchgesetzte Öffnungsklausel sei aber ein wichtiger Schritt, um auf sich weiter ändernde Verkehrsverhältnisse später sinnvoll eingehen zu können.
Björn Gryschka, Landesvorsitzender PRO BAHN Niedersachsen