Nachdem die Eisenbahninfrastrukturunternehmen und Eisenbahnverkehrsunternehmen bei der Durchführung des Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Schleswig-Holstein im Jahr 2017 noch eine Pünktlichkeit von 90,6 Prozent realisieren konnten, konnte von Januar bis November 2018 nur noch eine Pünktlichkeit von 86,3 Prozent realisiert werden.
Insbesondere in den Netzen West und Mitte, Los A und B, sorgten zahlreiche Baustellen und Störungen am Schienennetz sowie die unbefriedigende Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Diesel-Lokomotiven der Baureihe 245.2, der Marschbahn-Wagen und der Doppelstock-Triebwagen für einen deutlichen Einbruch bei der Pünktlichkeit, die aufgrund des hohen Anteils der Netze West und Mitte, Los A und B, an den Verkehrsleistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Schleswig-Holstein zu einem deutlichen Einbruch bei der landesweiten Pünktlichkeit gesorgt haben.
Auf den Regionalexpress-Linien und Regionalbahn-Linien der Netze West und Mitte, Los A und B, konnte von Januar bis November 2018 folgende durchschnittliche Pünktlichkeit realisiert werden:
- Regionalexpress-Linie 6 Westerland – Hamburg-Altona – 70,1 Prozent
- Regionalbahn-Linie 61 Itzehoe – Hamburg Hauptbahnhof – 85,6 Prozent
- Regionalexpress-Linie 7 Flensburg -/ Kiel – Hamburg Hauptbahnhof – 75,0 Prozent
- Regionalexpress-Linie 70 Kiel – Hamburg Hauptbahnhof – 74,4 Prozent
- Regionalbahn-Linie 71 Wrist – Hamburg-Altona – 87,4 Prozent
Fahrgastverband PRO BAHN fordert, die Anstrengungen für eine höhere Pünktlichkeit und für eine höhere Zuverlässigkeit im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Schleswig-Holstein zu intensivieren
Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert die Eisenbahninfrastrukturunternehmen und die Eisenbahnverkehrsunternehmen auf, die Anstrengungen für eine höhere Pünktlichkeit und für eine höhere Zuverlässigkeit im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Schleswig-Holstein zu intensivieren, mit dem Ziel, im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Schleswig-Holstein im Jahr 2019 eine Pünktlichkeit von 90,0 Prozent zu realisieren.
Die Eisenbahninfrastrukturunternehmen gefordert, für die Baustellen am Schienennetz qualitativ deutlich hochwertigere und folglich zuverlässigere Baustellenfahrpläne zu erstellen und die Anzahl der Störungen am Schienennetz deutlich zu reduzieren.
Die Eisenbahnverkehrsunternehmen gefordert, die Zuverlässigkeit und die Verfügbarkeit der Lokomotiven, der Wagen und der Triebwagen deutlich zu erhöhen.
Fahrgastverband PRO BAHN: Die Pünktlichkeit auf den hochbelasteten Bahnstrecken wird auch künftig eine Herausforderung darstellen
Die zahlreichen Baustellen auf den Streckenabschnitten Elmshorn – Abzweig Rainweg und Abzweig Rainweg – Hamburg Hauptbahnhof sowie im Hamburger Hauptbahnhof selbst können nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Eisenbahninfrastrukturunternehmen DB Netz an diesen Stellen des Schienennetzes nur eine Modernisierung und eine Sanierung des Schienennetzes vornimmt, also lediglich den Zustand des Schienennetzes wiederherstellt, den die Eisenbahnverkehrsunternehmen für eine pünktliche Durchführung des Schienenpersonennahverkehr (SPNV) brauchen.
Mitnichten handelt es sich um einen Ausbau und eine Erweiterung der Kapazitäten auf den Streckenabschnitten Elmshorn – Abzweig Rainweg und Abzweig Rainweg – Hamburg Hauptbahnhof sowie im Hamburger Hauptbahnhof selbst. Aus dem Grund, dass auf den hochbelasteten Streckenabschnitten Elmshorn – Abzweig Rainweg und Abzweig Rainweg – Hamburg Hauptbahnhof sowie im Hamburger Hauptbahnhof selbst mit einem weiteren Anstieg der Zugzahlen und somit einem weiteren Anstieg der Belastung zu rechnen ist, ist davon auszugehen, dass auf den Regionalexpress-Linien 6 Westerland – Hamburg-Altona, 7 Flensburg -/ Kiel – Hamburg Hauptbahnhof und 70 Kiel – Hamburg Hauptbahnhof sowie auf den Regionalbahn-Linien 61 Itzehoe – Hamburg Hauptbahnhof und 71 Wrist – Hamburg-Altona auch in den kommenden Jahren nur eine Pünktlichkeit von 85,0 Prozent bis 90,0 Prozent realisiert werden kann.