Streik für mehr Gehalt, aber gegen die Fahrgäste?

Das Recht auf Streik ist ein wichtiges Grundrecht, um Arbeitnehmern Möglichkeiten zu geben, ihre Forderungen durchzusetzen. Die Auswirkungen eines Streiks auf Dritte sind dabei sehr unterschiedlich, gerade im Öffentlichen Verkehr sind viele auch viele Arbeitnehmer negativ betroffen. Der Fahrgastverband PRO BAHN stellt hier die Frage, ob der Streik wirklich so aussehen muss.

Eines ist ganz klar, Arbeitnehmer haben ein Recht auf Streik – hier gibt es beim Fahrgastverband PRO BAHN kein „Wenn und Aber“. Es ist im Sinn der Fahrgäste, wenn das Personal anständig bezahlt wird. Das erhöht die Motivation auf der Arbeit und das nehmen wir als Fahrgäste auch wahr.

Dafür zu streiken ist leider manchmal notwendig – muss zu streiken aber so aussehen wie in Deutschland, dass in dieser Zeit nichts mehr fährt. Das trifft nämlich nicht nur die Arbeitgeber, sondern auch vielmehr andere Arbeitnehmer, die nicht zur Arbeit kommen und somit mit Schwierigkeiten auf der Arbeit rechnen müssen. Unserer Auffassung nach sollte die Solidarität der Gewerkschaften anders aussehen.

Warum kann man nicht wie in anderen europäischen Ländern bei der Eisenbahn in „Friedenszeiten“ einen Notfahrplan verabreden, der stark ausgedünnt ist – zum Beispiel wie an Heiligabend ab 20.00 Uhr – und nur dieser wird bei Streik gefahren“, fragt Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN.

Der Fahrgastverband PRO BAHN ist nicht der einzige Umwelt- und Verkehrsverband, der eine solche Forderung stellt“, ergänzt Hans-Uwe Kolle, Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung, „der älteste Fahrgastverband der Bundesrepublik, der IGEB in Berlin hat vor wenigen Tagen dieselbe Forderung gestellt.“

Wir verweisen auch darauf, dass es in anderen Branchen entsprechende Regelungen für einen Notbetrieb gibt, warum nicht auch im öffentlichen Verkehr? Wir Fahrgäste wollen anständig bezahltes und motiviertes Personal, aber wir müssen eben auch fahren können. Mit einem Notfahrplan würden wir gern unsere Solidarität zeigen.

Kontakt:

Hans-Uwe Kolle – 0172-4507850 (ab 17.00 Uhr)

Karl-Peter Naumann – 0172-2673784

Birger Wolter – 0163-8262984