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Ausbau des Schienenverkehrs in Hamburg: Alternativen prüfen

Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt, dass endlich auch in Hamburg über den Ausbau der Schieneninfrastruktur nachgedacht wird, der für die notwendige Klima- und Verkehrswende dringend erforderlich ist. Gleichzeitig kritisiert der Fahrgastverband PRO BAHN, dass mögliche Alternativen gar nicht erst in die Diskussion über Lösungsmöglichkeiten kommen.

Die Verbindungsbahn, die Bahnstrecke von Altona über Dammtor zum Hauptbahnhof, ist heute an der Grenze ihrer Kapazität. Die von der Bundesregierung geforderte Verdoppelung des Personenverkehrs kann sie nicht bewältigen. Als Lösung wird ausschließlich ein neuer Tunnel für die S-Bahn diskutiert, der die heutigen S-Bahn-Gleise für Fern- und Regionalzüge freimachen würde. Diese teurere, kosten- und zeitaufwändigere Lösung wird als einzige Lösungsmöglichkeit dargestellt.

Der Fahrgastverband PRO BAHN stellt heute eine Variante vor, die deutlich kostengünstiger und schneller zu realisieren ist.

Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, erläutert: „Auf der freien Bahnstrecke liegt die planmäßig mögliche Zugfolgezeit mit einer entsprechend ausgelegten Leit- und Signal-Technik bei 2 Minuten. Sofern der Zug im Bahnhof Dammtor hält, erhöht sich die planmäßig mögliche Zugfolgezeit aufgrund des Haltes und des Fahrgastwechsels auf 4,5 bis 5 Minuten. Das ist die Ausgangssituation heute.“

Hätte der Bahnhof Dammtor 2 Bahnsteige mit 4 Gleisen für den Fern- und Nahverkehr, könnte am Bahnhof Dammtor betrieblich nach folgendem Schema verfahren werden:

  • um 07.00 Uhr kommt Zug 1 auf Gleis 1 an, hält 2 Minuten und fährt um 07.02 Uhr ab
  • um 07.04 Uhr kommt Zug 2 auf Gleis 2 an, hält 2 Minuten und fährt um 07.06 Uhr ab
  • um 07.08 Uhr kommt Zug 3 auf Gleis 1 an, hält 2 Minuten und fährt um 07.10 Uhr ab

Der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbands PRO BAHN, Karl-Peter Naumann, resümiert: „So lässt sich die Kapazität der Verbindungsbahn nahezu verdoppeln, auch wenn man „Lücken“ für verspätete Züge berücksichtigt. Für eine Realisierung muss man lediglich die S-Bahn-Gleise mitsamt Bahnsteig verlegen, was im Vergleich zu einem langwierigen Tunnel deutlich schneller und preiswerter zu realisieren ist.“

Für die neue Lage der S-Bahn-Gleise am Bahnhof Dammtor bieten sich 2 Varianten als Lösungsmöglichkeit an:

1. Die S-Bahn-Gleise werden als „Hochbahn“ über den Parkplatz vor der Moorweide verschwenkt, bleiben dabei in ihrer bisherigen Höhenlage und kehren hinter dem Bahnhof Dammtor wieder auf ihren alten Streckenverlauf zurück. Vorteil: Der Fußweg vieler Fahrgäste mit dem Ziel Universität verkürzt sich.

2. Die S-Bahn-Gleise werden 5 Meter über die bisherigen Gleise verlegt und halten dann im Bahnhof Dammtor in der „2. Etage“.

Zusammen mit weiteren Maßnahmen an den Gleisen zwischen Dammtor und Hauptbahnhof sieht der Fahrgastverband PRO BAHN eine preiswertere und effizientere Möglichkeit zur notwendigen Kapazitätserweiterung der Verbindungsbahn und fordert daher den Senat auf, auch diese Variante als Lösungsmöglichkeit in seine Prüfungen einzubeziehen.

Kontakt:

Karl-Peter Naumann – Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de

Stefan Barkleit – Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de

Mathias Bölckow – Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung, mobil: 0176-49226044, e-mail: boelckow@pro-bahn-sh.de