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Keine „Gemeinwohlorientierung“ ohne Allgemeinheit! Fahrgastverband PRO BAHN und VCD: InfraGo-Sektorbeirat ohne Fahrgastvertretung eher InfraNoGo

Der ökologische Verkehrsclub VCD und der Fahrgastverband PRO BAHN fordern, die Fahrgäste beim Sektorbeirat der neuen gemeinwohlorientierten Infrastrukturgesellschaft InfraGO zu beteiligen. Die Verbände befürchten, dass nach den Plänen des Verkehrsministeriums weiterhin ausschließlich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten entschieden wird, wenn nur Unternehmen und keine Fahrgastvertreter am Tisch sitzen. Für die Fahrgastverbände ein NoGo!

Der Bund plant, seiner gemeinwohlorientierten Infrastrukturgesellschaft InfraGO einen sogenannten Sektorbeirat beiseite zustellen, der gemeinsam mit dem Ministerium dieses Unternehmen überwacht, berät und ihm verkehrliche Ziele setzt. Inzwischen ist durchgesickert, dass der Bund dabei keine Beteiligung der Fahrgastverbände vorsieht. Dies ist aus Sicht des Fahrgastverbands PRO BAHN und VCD nicht akzeptabel.

„Insbesondere ist unverständlich, warum Fahrgäste Endkunden zweiter Klasse sind, während die Güter-Verlader einen Platz im Beirat bekommen sollen. Fahrgastvertreter:innen haben durchaus ein hohes Verständnis der Abhängigkeiten im Bahnbetrieb. Die Fahrgastbelange wie Pünktlichkeit und einfach merkbare Takte müssen bei strategischen Infrastrukturentscheidungen direkt berücksichtigt werden, ebenso wie Forderungen der Verlader nach kurzen Transportzeiten“, fordert Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD.

„Die Verbände hatten eigentlich gedacht, dass die Zeiten vorbei sind, in denen die Fahrgäste vor allem als Störfaktor wahrgenommen wurden. Gilt im Ministerium etwa noch der alte Spruch, dass der Betrieb ohne Fahrgäste viel besser laufen würde?“, prangert Detlef Neuß, Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN, die verfehlte Entscheidung an. Die Verbände VCD und Fahrgastverband PRO BAHN fordern, im Sektorbeirat der neuen gemeinwohlorientierten Infrastrukturgesellschaft InfraGO berücksichtigt zu werden. Es wäre unverständlich, wenn das Verkehrsministerium die Fahrgastzahlen verdoppeln will, dann aber die Belange der Fahrgäste nicht direkt in die strategische Planung einbindet.

Dr. Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender, mobil: 0176-66822886, e-mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de

VCD Verkehrsclub Deutschland e.V.: Jan Langehein, Pressesprecher, Telefon: 030-28035112 e-mail: jan.langehein@vcd.org