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Pause für den Flixtrain-Trassenpoker – Fahrgastverband PRO BAHN fordert fahrgastfreundliche Lösung

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 ist eine attraktive Pendlerverbindung zwischen Ludwigslust und Hamburg entfallen, da die Trasse an Flixtrain vergeben wurde. Zumindest teilweise kommt sie jetzt, nach der Stornierung der Trasse durch Flixtrain, wieder zurück. Der Fahrgastverband PRO BAHN ist erfreut über die konstruktive fahrgastfreundliche Lösung durch DB Fernverkehr.

Flixtrain, der private Wettbewerber im Fernverkehr, hatte mehrere Trassen täglich beantragt und erhalten. Dadurch konnte der ICE der Deutschen Bahn die Verbindung nicht mehr bedienen. Sie wurde insbesondere morgens und nachmittags zwischen Ludwigslust und Hamburg vorrangig von Pendlern mit Zeitkarten benutzt. „Das sorgte für massiven Unmut der Pendler“, stellt Jörg Bruchertseifer, Tarifexperte des Fahrgastverbands PRO BAHN fest, „denn Flixtrain hat einen eigenen Tarif und erkennt die DB-Zeitkarten nicht an. Für Pendler ist es aber essenziell, dass sie jeden Zug nehmen können, um flexibel von und zur Arbeit zu kommen.“

Nach der teilweisen Rückgabe der Trassen durch Flixtrain schließt jetzt die Deutsche Bahn kurzfristig diese Lücke. Dr. Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN fordert daher die Verantwortlichen auf, das Trassenvergabesystem so umzubauen, dass die Belange regelmäßiger Bahn-Fahrgäste nicht unter die Räder kommen. „Für die Verkehrswende ist es nicht hilfreich, dass der Trassenpoker von Flixtrain auf dem Rücken der Pendler ausgetragen wird. Wer regelmäßig große Mengen Trassen vorblockt und dann kurzfristig zurückgibt, sollte bei zukünftigen Trassenvergaben den Kürzeren ziehen müssen.“

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN, ergänzt: „Es ist dringend erforderlich, fahrgastfreundliche Tarif-Lösungen für Pendler im Fernverkehr zu finden, damit diese alle Züge nutzen können. Hier müssen die Ampelregierung und Bundesminister Wissing dringend für eine Lösung sorgen. Wie von Flixtrain in einem Interview im Bahnreport vorgeschlagen mit der politischen Lösung von Tariffragen zu warten, bis die Infrastruktur ausgebaut sei, ist der falsche Weg.“

Kontakt:

Dr. Lukas Iffländer – stellvertretender Bundesvorsitzender, mobil: 0176-66822886, e-mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de