Ein LINT zwischen Preetz und Raisdorf. Foto von Andreas Staal.

Pläne für Kiel-Preetz ausgelegt – Ausbau Kiel-Lübeck geht in die zweite Phase

Der Ausbau der Strecke zwischen Kiel und Lübeck geht weiter. Das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau zwischen Kiel und Preetz ist Mitte Dezember gestartet. Die Pläne liegen noch bis zum 16. Januar öffentlich aus. Einwände können bis zum 16. Februar vorgebracht werden.

Das Verfahren wird in fünf Etappen in Angriff genommen. Gegenstand ist vorerst nur die erste Etappe, die knapp 7 km innerhalb der Kieler Stadtgrenzen. Der zweite Abschnitt bis Preetz soll bald ausgelegt werden.

Abschnittvonbis
PFA1 Stadt Kielkm 0,627km 7,140
PFA2 Preetz Nordkm 7,140km 15,743
Die beiden Bauabschnitte.

Was wird gebaut?

In den Jahren 2024-2026 sollen beide Abschnitte gebaut werden, voraussichtlich wird die Strecke 2025 für drei Monate komplett gesperrt, um den Ober- und Unterbau auf fast der gesamten Länge zu erneuern. Auch Leit- und Sicherungstechnik, Kabelanlagen und Entwässerung werden auf den neuesten Stand gebracht. Überführungen und Bahnübergänge werden neu gebaut – eine Komplettsanierung auf knapp 15 km Länge.

Die Strecke wird aber auch ausgebaut, künftig sind höhere Geschwindigkeiten auf der ganzen Strecke möglich, es können dann bis zu 140 km/h gefahren werden. Um eine zusätzliche Regionalbahn Kiel-Preetz zu ermöglichen, bekommt Kiel-Elmschenhagen einen zusätzlichen Außenbahnsteig.

Während der Streckensperrung werden drei neue Stationen gebaut: der Haltepunkt “Gutenbergstraße” in Raisdorf, sowie die Haltepunkte “Preetz Krankenhaus” und “Preetz Nord”. Diese sind aber bereits planfestgestellt und nicht Gegenstand des aktuellen Verfahrens.

Abstriche

Interessantes Detail: geplant wurde erst nur für eine Spitzengeschwindigkeit von 120 km/h. Als sich herausstellte, dass eine Erhöhung auf 140 km/h ohne große Anpassungen möglich ist, passte man die Planungen an. Allerdings hätte das unterstellte Betriebskonzept mit Dreifachtraktionen und Spitzengeschwindigkeiten von 140 km/h Lärmschutzwände auf fast 9 km Länge erfordert. Was wiederum viel gekostet und die Gemeinden zerschnitten hätte. Die nah.sh forderte daher Anpassungen. Mit der Senkung der Geschwindigkeit auf 120 km/h an den kritischen Stellen und der Reduzierung auf eine Doppeltraktion, konnte gänzlich auf Lärmschutzwände verzichtet werden.

Für 10 Wohnungen aber gibt es weiterhin Ansprüche auf eine Lärmvorsorge. Es werden aber wohl passive Maßnahmen genügen, etwa neue Fenster.

In Kürze werden wir auf die bald dreißigjährige Geschichte des Ausbau der Bahnstrecke zwischen Kiel und Lübeck zurückblicken.