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Platzreservierung im ICE: Ein Update ist nötig! Fahrgastverband PRO BAHN fordert Verbesserungen im Reservierungssystem

Der Fahrgastverband PRO BAHN hat Mängel des Reservierungssystems im Fernverkehr der Deutschen Bahn analysiert und in einem Positionspapier zusammengetragen und schlägt Lösungen zur Abhilfe vor. Ferner werden Weiterentwicklungswünsche an den Betreiber gestellt.

Manchmal geht die Reservierung schief. Anstelle zwei nebeneinander liegender Plätze bucht das System zwei hintereinander liegende Plätze, Familien werden mangels Plätzen im Familienbereich im Ruhebereich platziert oder der Fensterplatz entpuppt sich als Wandplatz. Um diese unschönen Überraschungen vor Ort zu vermeiden, sollte immer nach Abschluss des Reservierungsvorgangs und vor der Bezahlung, die Reservierung grafisch angezeigt werden. Ist der gewünschte Bereich nicht verfügbar, muss dies besonders deutlich hervorgehoben werden und wer in den Ruhebereich umgebucht wird, muss deutlich auf diesen hingewiesen werden.

Reservierungen müssen wieder umbuchbar werden. Die einmalige Umbuchung wurde leider durch die DB eingestellt. Wer umplant, muss ein zweites Mal zum vollen Preis reservieren. Erlaubt man Umbuchungen, werden auch in Zügen Plätze frei und reservierbar, die von Kunden, die Umbuchen, freigegeben werden.

Wird ein anderes Fahrzeug eingesetzt, sollte konsequent allen Kunden, die auf einem angemessenen Weg erreicht werden können (bei langfristigen Ausfällen fällt darunter im Zweifel auch der Postweg), eine aktualisierte Reservierung zugesendet werden, ähnlich bei fehlenden Wagen. Dies wird vereinzelt bereits genutzt, ist aber leider noch nicht die Regel. Generell sollte immer, wenn eine Reservierung nicht genutzt werden kann, da der Platz nicht existiert und auch eine Umreservierung nicht möglich ist und der DB die Identität des Reisenden bekannt ist, eine Erstattung automatisiert erfolgen.

Leider fällt in den Zügen häufig die Anzeige der Reservierungen aus. Dass die Reservierungen weiter gelten, muss aktiv und regelmäßig in Deutsch und Englisch kommuniziert werden, um Konflikte zwischen Passagieren, die eine Reservierung haben, und solchen, die unbewusst auf deren Plätzen sitzen, zu vermeiden. Unabhängig sollte in solchen Fällen der volle Reservierungsbetrag erstattet werden, da die DB bei der Dienstleistung, die Reservierung anzuzeigen, versagt hat.

Neben bestehenden Macken soll das System auch weiterentwickelt werden. Die Möglichkeit, Plätze nach Abfahrt des Zuges am Startbahnhof, soll ausgeweitet werden. Auch soll anstelle der wenig sagenden Anzeige „ggf. reserviert“ an den bisher kurzfristig reservierbaren Plätzen angezeigt werden, ob der Platz aktuell schon reserviert ist und wenn ja von wo bis wo. Zuletzt soll am Bahnsteig für Kunden ohne Reservierung der Füllstand beziehungsweise der Reservierungsgrad der Wagen angezeigt werden, so dass diese sich direkt in die Wagen mit freien Plätzen bewegen können.

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert die DB Fernverkehr auf, zeitnah, das System weiterzuentwickeln, Ärgernisse zu beseitigen und generell kundenfreundlicher zu gestalten.

Kontakt:

Dr. Lukas Iffländer, Fahrgastverband PRO BAHN, stellvertretender Bundesvorsitzender, mobil: 0176-66822886, e-mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de