Im Hinblick auf die Diskussion um die Empfehlungen des Raumordnungsverfahrens zur Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung unterstützt der Fahrgastverband PRO BAHN die Forderung des Kreises Ostholstein, des Unternehmensverbandes Nord sowie der Gemeinden Haffkrug, Scharbeutz und Timmendorfer Strand, die bestehende Bahnstrecke Lübeck – Neustadt zur Anbindung der Seebäder an der Lübecker Bucht im Nahverkehr auf der Schiene zu erhalten, und fordert im Hinblick auf die Planungen zur Einführung einer Regio-S-Bahn Lübeck die bestehende Bahnstrecke Lübeck – Neustadt für die Bedürfnisse eines modernen und attraktiven Nahverkehrs auf der Schiene weiter zu modernisieren.
„Die Fahrgastnachfrage auf der Bahnstrecke Lübeck – Neustadt ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Zudem haben wir dort in der Sommersaison eine starke Fahrgastnachfrage von bis zu 1.000 Fahrgästen in der Spitzenstunde“, so der PRO BAHN-Landesvorsitzende Stefan Barkleit. „Dies zeigt, dass die Standorte der Bahnstationen in den Seebädern an der Lübecker Bucht richtig gelegen sind und von den Fahrgästen im Nahverkehr auf der Schiene mehr und mehr angenommen werden.“
Hintergrund:
Der Fahrgastverband PRO BAHN hat sich unabhängig davon, welche Trassenvariante zur Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung letztendlich realisiert werden wird, immer dafür ausgesprochen, die bestehende Bahnstrecke Lübeck – Neustadt zur Anbindung der Seebäder an der Lübecker Bucht im Nahverkehr auf der Schiene zu erhalten und für die Bedürfnisse eines modernen und attraktiven Nahverkehrs auf der Schiene weiter zu modernisieren.
Konkret fordert der Fahrgastverband, die bestehende Bahnstrecke Lübeck – Neustadt zur Anbindung der Seebäder an der Lübecker Bucht im Nahverkehr auf der Schiene zu erhalten, die bestehenden Bahnstationen Timmendorfer Strand, Haffkrug, Sierksdorf und Neustadt zu modernisieren und barrierefrei auszubauen sowie im Rahmen der geplanten Einführung einer Regio-S-Bahn Lübeck weitere Bahnstationen in Lübeck-Karlstraße/ Einsiedelstraße, Ratekau, Sierksdorf-Hansapark und Neustadt West zu errichten und das Verkehrsangebot auf der Bahnstrecke Lübeck – Neustadt auf einen 30-Minuten-Takt zu verdichten. „Die steigende Fahrgastnachfrage und die starke Fahrgastnachfrage in der Sommersaison von bis zu 1.000 Fahrgästen in der Spitzenstunde auf der Bahnstrecke Lübeck – Neustadt ist nur mit der Einführung einer Regio-S-Bahn auf der bestehenden Bahnstrecke zu bewältigen“, erläutert Julian Gebler, der bei PRO BAHN das Regio-S-Bahn-Konzept maßgeblich mitentwickelt hat.
Eine Verlegung des Nahverkehrs auf der Schiene auf die vorgeschlagene Neubaustrecke im Bereich der Seebäder an der Lübecker Bucht lehnt der Fahrgastverband PRO BAHN aufgrund des durch die Verlängerung der Fahrtzeiten und das zusätzliche Umsteigen zu erwartenden Akzeptanzverlusts und Rückgangs der Fahrgastnachfrage im Nahverkehr auf der Schiene ab. „Fahrgäste steigen generell möglichst wenig um. In Schleswig-Holstein sind es derzeit gerade einmal 20 % aller Fahrgäste, die zwischen Bahn und Bus umsteigen“, stellt der PRO BAHN-Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann fest. Folglich erwartet der Fahrgastverband bei einer Verlegung des Nahverkehrs auf der Schiene auf die vorgeschlagene Neubaustrecke im Bereich der Seebäder an der Lübecker Bucht einen starken Rückgang der Fahrgastnachfrage im Nahverkehr auf der Schiene, so dass das derzeitige Verkehrsangebot auf der Bahnstrecke Lübeck – Neustadt im 60-Minuten-Takt nicht gesichert ist. „Sicher ist nur, dass bei einer Verlegung des Nahverkehrs auf der Schiene auf die vorgeschlagene Neubaustrecke künftig deutlich weniger Menschen die Seebäder an der Lübecker Bucht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen werden. Entweder erreichen sie die Seebäder an der Lübecker Bucht künftig mit dem Auto oder sie kommen gar nicht mehr“, so Naumann weiter.
Kontakt:
Stefan Barkleit – 0151/ 51462156
Julian Gebler – 0176/ 61083722
Karl-Peter Naumann – 0172/ 2673784