Hier eine Aufstellung der entscheidenden technischen Kriterien der verschiedenen Verkehrsmittel. Es gibt erhebliche Qualitätsunterschiede zwischen XXL-Bus und Stadtbahn, die Werte der Hamburger U-Bahnwagen dienen als Referenz.
Niederflur Doppelgelenkbus XXL
68 Sitzplätze
117 Stehplätze
185 Gesamtplätze
0,37 Anteil Sitzplätze/Gesamtplätze
24,79 m Gesamtlänge
2,55 m Gesamtbreite
63,21 Gesamtfläche nominal
0,34 m2/P = Fläche je Fahrgast bei maximaler Belegung
18 t Leergewicht
32 t Maximalgewicht
0,10 t/P = Leergewicht je Fahrgast bei maximaler Belegung
4,80 m Türweite insgesamt
39 Fahrgäste maximal je Meter Türweite
265 kW Dauerleistung Diesel-Motor bei voller Drehzahl
180 kW mittlere Anfahrleistung Diesel-Motor
5,63 kW/t = Anfahrleistung je Tonne Maximalgewicht
Niederflur Stadtbahn am Beispiel des Siemens Avenio
94 Sitzplätze
159 Stehplätze
253 Gesamtplätze
0,37 Anteil Sitzplätze/Gesamtplätze
36,4 m Gesamtlänge
2,65 m Gesamtbreite
96,46 Gesamtfläche nominal
0,38 m2/P = Fläche je Fahrgast bei maximaler Belegung
52 t Leergewicht
71 t Maximalgewicht
0,20 t/P = Leergewicht je Fahrgast bei maximaler Belegung
7,80 m Türweite insgesamt
32 Fahrgäste maximal je Meter Türweite
800 kW Dauerleistung E-Motoren
1200 kW Anfahrleistung E-Motoren
16,90 kW/t = Anfahrleistung je Tonne Maximalgewicht
Hochflur U-Bahn DT4
182 Sitzplätze
223 Stehplätze
405 Gesamtplätze
0,45 Anteil Sitzplätze/Gesamtplätze
60,3 m Gesamtlänge
2,58 m Gesamtbreite
155,57 Gesamtfläche nominal
0,38 m2/P = Fläche je Fahrgast bei maximaler Belegung
78 t Leergewicht
108 t Maximalgewicht
0,19 t/P = Leergewicht je Fahrgast bei maximaler Belegung
10,40 m Türweite insgesamt
39 Fahrgäste maximal je Meter Türweite
1000 kW Dauerleistung E-Motoren
1500 kW Anfahrleistung E-Motoren
13,89 kW/t = Anfahrleistung je Tonne Maximalgewicht
Fazit:
Schon eine 36-Meter-Standard-Stadtbahn, die von verschiedenen Herstellern mit ähnlichen Daten angeboten wird, kann 37 Prozent mehr Fahrgäste als der XXL-Bus befördern und die Fahrgäste haben in der Stadtbahn knapp 12 Prozent mehr Platz. Der Anteil der Sitzplätze ist bei beiden Verkehrsmitteln gleich. Die äußerst robuste Konstruktion, verbunden mit einer hohen Sicherheit und der Langlebigkeit der Stadtbahn gegenüber dem XXL-Bus wird durch das größere Fahrzeuggewicht unterstrichen.
Die Stadtbahn ist extrem schnell und garantiert mit der dreifachen Anfahrleistung gegenüber dem XXL-Bus nicht nur dem Fahrgast attraktive Fahrzeiten, sondern vor allem eine deutlich geringe Behinderung des Autoverkehrs. Da den Fahrgäste beim Ein- und Aussteigen in der Stadtbahn 22 Prozent mehr Türfläche als beim XXL-Bus zur Verfügung stehen, reduzieren sich außerdem die Aufenthaltszeiten an den Haltestellen.
Hinzu kommen die „eingebauten“ Vorteile der Stadtbahn, wie völlige Abgasfreiheit, Geräuscharmut, angenehme Fahrweise auch für ältere Menschen, geringerer Energieverbrauch, Rückgewinnung der Bremsenergie und die Unabhängigkeit vom Öl. Hamburg braucht eine Stadtbahn, die in hohem Maße zukunftssicher ist, auch, weil sie laut Straßenverkehrsordnung bis zu 75 Meter lang sein darf. Beim Bus ist schon bei einer Länge von 25 Meter Schluss.
Die Stadtbahn ist damit das effektivste Mittel zur Sicherung der Mobilität der Hamburger Bürger und des Wirtschaftsstandortes Hamburg.
Pro Bahn findet es in diesem Zusammenhang äußerst bedauerlich, dass der SPD-Bürgermeisterkandidat Scholz die Stadtbahn aus Kostengründen verweigert und gleichzeitig beim Thema Kita-Gebühren sagt: „In ganz Europa geht das kostenlos. Da kann es nicht sein, dass in der reichsten Stadt Europas so viel Geld gezahlt wird.“
Warum Herr Scholz in der reichsten Stadt Europas kein Geld für ein Verkehrsmittel ausgeben will, das Hamburg zur Zukunftssicherung dringend braucht und in allen europäischen Metropolen mit großem Erfolg fährt, beantwortet er leider nicht.
Rückfragen bitte an:
Dieter Doege
Pro Bahn e. V.
Referatsleiter Stadtbahn Hamburg