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Modernisierung und Sanierung der Bahnstrecke Hamburg – Berlin: Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert unzureichende Planung und Kommunikation der DB InfraGO

Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert die unzureichende Planung der DB InfraGO zu den Infrastrukturmaßnahmen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit des Streckenabschnitts Hamburg – Büchen, mit der bisher nicht alle erforderlichen und verkehrlich sinnvollen Infrastrukturmaßnahmen sowie baulichen und planerischen Vorleistungen umgesetzt werden. Die fehlenden Infrastrukturmaßnahmen werden in den kommenden Jahren nachträglich umgesetzt und dafür wiederum größere Baustellen eingerichtet.

Des Weiteren kritisiert der Fahrgastverband PRO BAHN die unzureichende Kommunikation der DB InfraGO gegenüber den Bundesländern, den Aufgabenträgern, den Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie den Umwelt- und Verkehrsverbänden, mit der bisher ausgeschlossen gewesen ist, dass alle beteiligten Partner entscheidenden Einfluss auf die Planung des Ersatzverkehrs nehmen und somit ein für die Fahrgäste nutzbares Angebot im Öffentlichen Verkehr sicherstellen konnten.

„Eine Herausforderung bei der Umsetzung der Infrastrukturmaßnahmen im Streckenabschnitt Hamburg-Bergedorf – Büchen ist der trotz der sehr hohen Auslastung niedrige Ausbaustandard und die damit verbundene geringe Leistungsfähigkeit des Streckenabschnitts sowie die unter eingleisiger Betriebsführung geringe Kapazität des Streckenabschnitts. Auf dem mehr als 30 Kilometer langen Streckenabschnitt sind bisher nur Überholgleise in Schwarzenbek sowie Überleitstellen in Aumühle und Schwarzenbek vorhanden“, sagt Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Insofern ist es verwunderlich, dass bei der Umsetzung der Infrastrukturmaßnahmen zwar zusätzliche Überleitstellen errichtet werden, jedoch die Planung für zusätzliche Überholgleise östlich von Aumühle noch nicht einmal begonnen worden ist.“

„Mit der Sperrung des Streckenabschnitts Hamburg-Bergedorf – Büchen im Zeitraum vom 17. August bis 01. September besteht von Hamburg aus nach Schwarzenbek, Müssen und Büchen nur eine Umsteigeverbindung mit Umstieg in Hamburg-Bergedorf von der S-Bahn-Linie S2 in den SEV. Die Fahrzeit verlängert sich von Hamburg aus nach Schwarzenbek von 23 auf 63 Minuten, nach Müssen von 27 Minuten auf 73 Minuten und nach Büchen von 31 auf 83 Minuten“ so Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Eine geringfügig schnellere Umsteigeverbindung mit Umstieg in Hamburg-Wandsbeker Chaussee von der U-Bahn-Linie U1 in den SEV montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit kann nicht darüber hinweg täuschen, dass hier ein für die Fahrgäste nicht nutzbares Angebot im Öffentlichen Verkehr geplant worden ist.“

Konkret fordert der Fahrgastverband PRO BAHN im Rahmen der Durchführung von Infrastrukturmaßnahmen wie der Modernisierung und der Sanierung der Bahnstrecke Hamburg – Berlin:

  • Umsetzung aller erforderlichen und verkehrlich sinnvollen Infrastrukturmaßnahmen sowie baulichen und planerischen Vorleistungen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit des entsprechenden Streckenabschnitts
  • Umsetzung der Infrastrukturmaßnahmen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Umleiterstrecken vor Umsetzung der Infrastrukturmaßnahmen im entsprechenden Streckenabschnitt
  • auf den sehr hoch ausgelasteten Streckenabschnitten Umsetzung der Infrastrukturmaßnahmen unter eingleisiger Betriebsführung im entsprechenden Streckenabschnitt
  • zuverlässige Kommunikation der DB InfraGO zu geplanten Infrastrukturmaßnahmen gegenüber den Bundesländern, den Aufgabenträgern, den Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie den Umwelt- und Verkehrsverbänden
  • zuverlässige Sicherstellung eines entscheidenden Einfluss aller beteiligten Partner auf die Planung des Ersatzverkehr
  • zuverlässige Sicherstellung eines für die Fahrgäste nutzbaren Angebotes im Öffentlichen Verkehr

Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de

Mathias Bölckow, Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung, mobil: 0176-49226044, e-mail: boelckow@pro-bahn-sh.de

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de