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Neun-Euro-Ticket im Freizeitverkehr mit Bedacht nutzen – Land und NAH.SH sind gefordert, Angebot und Sitzplatzkapazitäten auszubauen

Am 01. Juni hat der Geltungszeitraum des Neun-Euro-Tickets begonnen, mit dem Fahrgäste und Menschen, die es werden wollen, zu einem Sonderpreis von 9 Euro einen Monat lang deutschlandweit den Nahverkehr mit Bahnen und Bussen nutzen können. Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt, dass der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ins Gespräch gebracht worden ist, trotz zahlreicher Mängel im Detail. Die Fahrgastvertreter danken dem Land Schleswig-Holstein, der NAH.SH und den Verkehrsunternehmen für die Organisation und Umsetzung sowohl des Neun-Euro-Tickets als auch zusätzlicher Sitzplatzkapazitäten und Verkehrsleistungen im schienengebundenen Nahverkehr.

„Auch wenn das Land Schleswig-Holstein und die NAH.SH zusätzliche Sitzplatzkapazitäten und Verkehrsleistungen im schienengebundenen Nahverkehr bestellen, ist davon auszugehen, dass dies auf den stark nachgefragten Bahnstrecken nicht ausreichen wird, die zu erwartende zusätzliche Fahrgastnachfrage zu bedienen“, sagt Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Daher empfehlen wir den Fahrgästen, sich insbesondere im Freizeitverkehr gut zu überlegen, ob sie wirklich zu den Zielen fahren möchten, die touristisch bereits stark frequentiert sind, wie zum Beispiel die Insel Sylt und die Lübecker Bucht.“

Der Fahrgastverband PRO BAHN geht davon aus, dass das Land Schleswig-Holstein, die Aufgabenträger und die Verkehrsunternehmen im Geltungszeitraum des Neun-Euro-Tickets abhängig vom Angebot und vom Liniennetz in den unterschiedlichen Regionen mit bis zu 25 Prozent mehr Fahrgastnachfrage rechnen können. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass in diesem Jahr über die nach Corona zu erwartenden Erholungseffekte in der Fahrgastnachfrage und die allgemein steigende Fahrgastnachfrage hinaus durch das Neun-Euro-Ticket weitere zusätzliche Nachfrageeffekte zu sehen sein werden.

„Entscheidend ist, dass das Land Schleswig-Holstein, die Aufgabenträger und die Verkehrsunternehmen die steigende Fahrgastnachfrage auch in der Zeit nach dem Neun-Euro-Ticket durch zusätzliche Angebote und Sitzplatzkapazitäten bedienen“, so Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Daher fordern wir die beteiligten Partner auf, den Ausbau des Angebotes und der Sitzplatzkapazitäten sowohl im schienengebundenen Nahverkehr als auch im straßengebundenen Nahverkehr energisch voranzutreiben, insbesondere, um die ländlichen Räume flächendeckend mit Alternativen Bedienungsformen, die allen Nutzern offen sind, zu erschließen.“

Das Land Schleswig-Holstein und die NAH.SH müssen daher die bestehenden Handlungsspielräume bei der Bestellung neuer Fahrzeuge für den schienengebundenen Nahverkehr nutzen, um zunächst auf bestehenden Verbindungen die Sitzplatzkapazitäten zu erhöhen und anschließend nach dem weiteren Ausbau der Schieneninfrastruktur das Angebot auszubauen.

So können das Land Schleswig-Holstein und die NAH.SH für den schienengebundenen Nahverkehr über die bisher bestellten 55 Akku-Triebwagen hinaus optional weitere 50 Akku-Triebwagen bestellen und auch die im März gestartete Ausschreibung über 40 (Doppelstock-)Triebwagen sieht vor, optional weitere 55 (Doppelstock-)Triebwagen bestellen zu können.

Kontakt:

Karl-Peter Naumann – Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de

Stefan Barkleit – Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de

Jan-Niemeyer – Mitglied des PRO BAHN-Landesvorstandes, mobil: 0157-92358603, e-mail: niemeyer@pro-bahn-sh.de