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Mehr Finanzmittel für die regionalen Schienen

Der Schienenverkehr soll wachsen: Doppelt so viel Fahrgäste und doppelt so viel Verkehrsleistung im Personenverkehr sowie eine Steigerung des Anteils des Güterverkehrs auf der Schiene am modal split auf 25 Prozent. Diese Ziele sind gut für unsere Umwelt und werden vom Fahrgastverband PRO BAHN unterstützt.

Diese Ziele lassen sich nicht nur mit neuen Bahnstrecken für den Fernverkehr erreichen, sondern es braucht auch eine Stärkung des Schienenverkehrs in den Regionen. Ein sehr großer Anteil der zurückgelegten Wege sind unter 100 Kilometer. Hier gibt es ein riesiges Potential für neue Kunden. „Dies ist aber nur mit einer ausgebauten und funktionierenden Schieneninfrastruktur möglich,“ erläutert Jan Niemeyer, Mitglied des Landesvorstandes des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, „deshalb braucht das Land Schleswig-Holstein ausreichende Finanzmittel für dieses Ziel.“

Die Eisenbahnverkehrsunternehmen zahlen tagtäglich hohe Gebühren für die Nutzung der Schieneninfrastruktur („Trassenpreise“). Insbesondere die Bahnstrecken von Flensburg und Kiel nach Hamburg sind häufig von Störungen an der Schieneninfrastruktur betroffen und über den Ausbau des Streckenabschnitts zwischen Elmshorn und Hamburg wird seit Jahrzehnten gesprochen, ohne das der Engpass bisher beseitigt worden ist. „Für die hohen Trassenpreise erwarten die Fahrgäste eine funktionierende Schieneninfrastruktur, auf der auch Kapazität für einen deutlichen Ausbau des Schienenverkehrs vorhanden ist“, ergänzt Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Unser Eindruck ist, dass von den durch die DB InfraGO in Schleswig-Holstein mit den Trassenpreisen erzielten Einnahmen zu viel innerhalb der DB InfraGO verbleibt und zu wenig der Schieneninfrastruktur in Schleswig-Holstein zu Gute kommt.“

Des Weiteren müssen über die Errichtung von neuen Elektronischen Stellwerken (ESTW) und der Modernisierung von Bahnübergängen hinaus müssen auch die Engpässe der Schieneninfrastruktur in Schleswig-Holstein beseitigt werden, die einem deutlichen Ausbau des Schienenverkehrs entgegenstehen.

Die wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen sind aus der Sicht des Fahrgastverbands PRO BAHN:

  • der Ausbau des Streckenabschnitts zwischen Elmshorn und Hamburg einschließlich der Bahnstationen Elmshorn und Pinneberg
  • der zweigleisige Ausbau der Streckenabschnitte zwischen Keitum und Morsum sowie zwischen Klanxbüll und Niebüll auf der Bahnstrecke zwischen Westerland und Hamburg
  • die Errichtung der Kreuzungsstation Oster-Ohrstedt auf der Bahnstrecke zwischen Husum und Jübek, um die Kapazität der Bahnstrecke von einem Zug pro Richtung und Stunde auf zwei Züge pro Richtung und Stunde zu verdoppeln
  • die Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Brunsbüttel und Wilster, um die Bahnstrecke im Nahverkehr zu reaktivieren und den Güterverkehr durchgehend mit elektrischer Traktion von und Brunsbüttel zu führen
  • der abschnittsweise weitere zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Kiel und Lübeck
  • der abschnittsweise zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Neumünster und Bad Oldesloe
  • die Elektrifizierung und die Modernisierung der bestehenden Bahnstrecke zwischen Neustadt und Lübeck („Bäderbahn“), die für die Pendler und für die geplante Regio-S-Bahn in der Region Lübeck von erheblicher Bedeutung ist
  • der abschnittsweise weitere zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Lübeck und Bad Kleinen

Für die Schieneninfrastruktur in Schleswig-Holstein darf es nicht nur um die Zahlung von Trassenpreisen an die DB InfraGO, sondern muss es auch um die Umsetzung erheblicher Investitionen durch die DB InfraGO gehen.

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de

Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de

Jan Niemeyer, Mitglied des Landesvorstandes des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0157-92358603, e-mail: niemeyer@pro-bahn-sh.de