Die bisher im touristischen Fernverkehr eingesetzten Intercity 1-Garnituren werden abgelöst. Mit den modernisierten ICE 1 sowie neuen ICE 3 neo, ICE 4 und ICE L wird sich auch das Angebot im touristischen Fernverkehr nach Westerland und Dagebüll deutlich verändern.
Auf der Marschbahn wird DB Fernverkehr spätestens ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 neue ICE L-Garnituren einsetzen. Der Fahrgastverband PRO BAHN setzt sich dafür ein, die neuen ICE L-Garnituren sowohl als siebzehnteilige Garnituren mit einer Länge von rund 255 Metern (mit Lokomotive) als auch als dreizehnteilige Garnituren mit einer Länge von 202 Metern (mit Lokomotive) zu beschaffen.
Mit dreizehnteiligen Garnituren (Halbzug) können die Zugteile in Niebüll wie bisher vereinigt und geflügelt werden. DB Fernverkehr beschafft die neuen ICE L-Garnituren jedoch ausschließlich als siebzehnteilige Garnituren. Im touristischen Fernverkehr werden somit nördlich von Niebüll täglich 2 Verbindungen von und nach Westerland (an verkehrsstarken Tagen 4 Verbindungen) sowie täglich 2 Verbindungen von und nach Dagebüll Mole (an verkehrsstarken Tagen 3 Verbindungen) angeboten.
Betriebs-Konzept im touristischen Fernverkehr
Zwischen Westerland und Hamburg werden somit künftig immer mindestens täglich 4 Verbindungen und an verkehrsstarken Tagen täglich 7 Verbindungen im touristischen Fernverkehr angeboten. An verkehrsstarken Tagen werden durch die Überlagerung der Verbindungen im touristischen Fernverkehr und der Regionalexpress-Linie 6 Westerland – Hamburg 2 Verbindungen pro Stunde angeboten. Der Fahrgastverband PRO BAHN spricht sich dafür aus, dass die Verbindungen im touristischen Fernverkehr nördlich von Hamburg mindestens im exakten 120-Minuten-Takt und an verkehrsstarken Tagen im exakten 60-Minuten-Takt verkehren.
Das Betriebs-Konzept im touristischen Fernverkehr sieht vor, dass die künftig eingesetzten ICE L-Garnituren mitsamt den Elektro-Lokomotiven des Typs Travca des Herstellers Talgo (Baureihe 105) nördlich von Itzehoe mit Dual-Lokomotiven (Diesel/ Elektro) des Typs Vectron Dual Mode des Herstellers Siemens (Baureihe 248) bespannt werden. Die Dual-Lokomotiven werden die ICE L-Garnituren von und nach Westerland durchgehend sowie von und nach Dagebüll Mole jedoch ausschließlich im Streckenabschnitt Niebüll DB – Itzehoe bespannen, weil die Bahnstrecke Dagebüll Mole – Niebüll DB elektrifiziert und die mitgeführte Elektro-Lokomotive genutzt wird.
Im Zu- und Abbringer-Verkehr werden das Land Schleswig-Holstein und die NAH.SH in den Fahrplan-Lagen, in denen der touristische Fernverkehr von und nach Westerland verkehrt, zusätzliche Verkehrsleistungen auf der Regionalbahn-Linie 65 Dagebüll Mole – Niebüll NEG und in den Fahrplan-Lagen, in denen der touristische Fernverkehr von und nach Dagebüll Mole verkehrt, zusätzliche Verkehrsleistungen auf der Regionalexpress-Linie 6 im Streckenabschnitt Westerland – Niebüll DB bestellen müssen.
Auswirkungen des Betriebs-Konzeptes auf die Fahrzeiten
Auch wenn mit den künftig im touristischen Fernverkehr eingesetzten ICE L-Garnituren keine Zugteile nach Westerland und Dagebüll mehr angeboten werden, bietet das Betriebs-Konzept den Vorteil, dass sich die Fahrzeit im Streckenabschnitt Niebüll DB – Hamburg Hauptbahnhof durch die Kombination des Einsatzes einer Dual-Lokomotive mit elektrischer Leistungsübertragung und den Entfall des Lokwechsels in Itzehoe von derzeit rund 150 Minuten auf künftig rund 135 Minuten verkürzen wird. Nördlich von Niebüll muss der touristische Fernverkehr von und nach Westerland auch künftig in einer der 4 verfügbaren System-Trassen pro Stunde und mit einer längeren Standzeit in Niebüll DB von rund 5 Minuten verkehren, so dass sich die Fahrzeit auf der Relation Westerland – Hamburg von derzeit rund 200 Minuten auf künftig rund 180 Minuten verkürzen wird.
Der touristische Fernverkehr von und nach Dagebüll Mole kann nach dem System-Halt in Niebüll DB ohne längere Standzeit in das im Nordkopf des Bahnhofs Niebüll gelegene und von dort nach Niebüll NEG verkehren, so dass sich die Fahrzeit auf der Relation Dagebüll Mole – Hamburg von derzeit rund 185 Minuten auf künftig rund 165 Minuten verkürzen wird.
Ergänzung um Sprinter Westerland – Hamburg
Derzeit bestellen das Land Schleswig-Holstein und die NAH.SH im schleswig-holsteinischen Sommerfahrplan samstags und sonntags einen RE-Sprinter (morgens nach Westerland und abends nach Hamburg) und im schleswig-holsteinischen Hochsommerfahrplan einen freitags bis sonntags verkehrenden RE-Sprinter (morgens nach Hamburg und abends nach Westerland) sowie samstags und sonntags zwei RE-Sprinter (morgens nach Westerland und abends nach Hamburg). Die Fahrzeit der RE-Sprinter ist rund 20 Minuten kürzer als die RE auf dieser Relation.
Aus unserer Sicht sollte dieses Angebot um einen ganzjährig montags bis freitags sowie im schleswig-holsteinischen Sommerfahrplan auch samstags und sonntags verkehrenden RE-Sprinter (frühmorgens nach Hamburg und abends nach Westerland) ergänzt werden, um zeitsensiblen Pendlern aus dem Kreis Nordfriesland eine schnelle Verbindung nach und von Hamburg sowie im schleswig-holsteinischen Sommerfahrplan auch Touristen eine schnelle Verbindung nach und von Hamburg anzubieten.
Durch die Überlagerung der Verbindungen im touristischen Fernverkehr und der Verbindungen der Regionalexpress-Linie 60 Westerland – Hamburg (Sprinter) werden somit an den verkehrsstarken Tagen über die 18 Verbindungen auf der Regionalexpress Linie 6 Westerland – Hamburg hinaus bis zu 11 Verbindungen mit einer rund 20 Minuten kürzeren Fahrzeit angeboten.
Relation | Jahresfahrplan 2023 | Jahresfahrplan 2026 |
---|---|---|
Westerland – Hamburg Hbf | 199 (208) | 178 |
Dagebüll Mole | 185 (209) | 167 |
Niebüll | 152 (159) | 140 |
Husum | 123 (132) | 113 |
Heide | 97 (100) | 92 |
Itzehoe | 46 (55) | 54 |