PRO BAHN fordert zügige Bestellung neuer S-Bahn-Züge

Im Hinblick auf die weiter steigenden Fahrgastzahlen bei der Hamburger S-Bahn fordert PRO BAHN die zügige Bestellung neuer S-Bahn-Züge und zwar unabhängig von der geplanten Ausschreibung der Hamburger S-Bahn. Konkret sieht der Fahrgastverband zunächst einen Bedarf für 30 neue S-Bahn-Züge.

„Die Nachfrage steigt, die S-Bahnen sind voll, der Bedarf nach mehr Kapazität ist da“, so Birger Wolter und Stefan Barkleit vom PRO BAHN-Landesvorstand. „Die Ausmusterung mehrerer S-Bahn-Züge der Baureihe 472 erweist sich angesichts der steigenden Fahrgastzahlen als Fehler. Diese S-Bahn-Züge fehlen jetzt.“

PRO BAHN schlägt daher vor, unabhängig von der geplanten Ausschreibung der Hamburger S-Bahn den bei der Hamburger Hochbahn geplanten S-Bahn-Fahrzeugpool schon jetzt zu gründen und mit der zügigen Bestellung von 30 neuen S-Bahn-Zügen zu beauftragen. Der S-Bahn-Fahrzeugpool stellt die neuen S-Bahn-Züge dann der S-Bahn Hamburg zur Verfügung beziehungsweise nach einer Ausschreibung der Hamburger S-Bahn dann dem alten oder auch neuen Betreiber der S-Bahn. Gute Erfahrungen mit einem Fahrzeugpool haben dabei zum Beispiel die Bundesländer Schleswig-Holstein (Marschbahn Westerland – Hamburg) und Niedersachsen gemacht, dessen LNVG-Fahrzeugpool heute unter anderem die Fahrzeuge für den Metronom, die Nordwestbahn und die Eisenbahn- und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (EVB) stellt.

Hintergrund:
Angesichts der steigenden Fahrgastzahlen und den erst mit dem Beginn des neuen Verkehrsvertrages zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 in Aussicht gestellten Leistungsausweitungen bei der S-Bahn hatte PRO BAHN schon Ende 2011 die Gründung eines S-Bahn-Fahrzeugpools vorgeschlagen, um die Voraussetzungen zu schaffen, schon deutlich vor 2017 neue S-Bahn-Züge in Betrieb nehmen und so das Verkehrsangebot der S-Bahn erweitern zu können. Geschehen ist seitdem bis auf die Ankündigung, im Falle eines Scheiterns der Ausschreibung der Hamburger S-Bahn eine S-Bahn-Fahrzeuggesellschaft zu gründen, nichts.

Die Nachfrage hingegen steigt weiter, so dass PRO BAHN zunächst den Bedarf für eine Bestellung von 30 neuen S-Bahn-Zügen sieht. „Mit den 30 neuen S-Bahn-Zügen kann einerseits sowohl die Reserve erhöht als auch die neue S32 eingeführt werden“, so der stellvertretende PRO BAHN-Landesvorsitzende Birger Wolter. „Besonders auf der Harburger Linie werden die Fahrgastzahlen gerade durch die geplante Verknüpfung mit der neuen U4 weiter ansteigen.“

Mittelfristig sieht der Fahrgastverband durch den im Rahmen der Ausschreibung der Hamburger S-Bahn geplanten Ersatz der Baureihe 472 mindestens einen Bedarf für weitere 50 S-Bahn-Züge, bei Realisierung der S21 nach Kaltenkirchen und der S4 Itzehoe/ Kellinghusen – Hamburg – Bad Oldesloe kämen nochmals 50 S-Bahn-Züge dazu.

Kontakt:

Stefan Barkleit – 0151/ 51462156
Birger Wolter – 0163/ 8262984
Karl-Peter Naumann – 0172/ 2673784