PRO BAHN zeigt sich verwundert über die Begründung des Engagements der Städte Tornesch, Uetersen, der Gemeinde Ellerhoop sowie der Ämter Haseldorf und Moorrege für einen Halt des Regionalexpress (RE) Kiel – Hamburg in Tornesch. Die Kommunen begründen die Forderung nach einem Halt des RE in Tornesch damit, dass die Region ohne Halt des RE abgehängt werden würde.
„Die Region Tornesch wird nicht abgehängt“, so Stefan Barkleit, Landesvorsitzender von PRO BAHN Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Schon heute steht der Bahnhof Tornesch gemessen an der Anzahl der Abfahrten mit 105 Abfahrten werktags an 7. Stelle in Schleswig-Holstein und steht damit sogar vor Bahnhöfen wie zum Beispiel Flensburg.“
Dabei wird Tornesch schon heute mindestens zweimal in der Stunde von der Regionalbahn bedient, in der werktäglichen Hauptverkehrszeit verkehren die Züge sogar dreimal und alle von/ nach Hamburg. „Dabei davon zu sprechen, die Region Tornesch werde abgehängt, entbehrt jeglicher Grundlage“, ergänzt Sigrid Pohlmann, Vorsitzende des Regionalverbandes Westholstein. Im Gegenteil: Ab Dezember 2014 soll nach den Planungen der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft (LVS) die heute nur in der werktäglichen Hauptverkehrszeit angebotene Direktverbindung von Tornesch zum Hamburger Hbf ganztägig im Stundentakt angeboten werden.
Hintergrund:
Land Schleswig-Holstein und LVS haben das sogenannte Wettbewerbsnetz Mitte ausgeschrieben, das die Regionalexpress- und Regionalbahn-Leistungen von Hamburg nach Itzehoe, Flensburg und Kiel umfasst. Dabei ist Anfang Februar 2012 das Los A mit den Regionalexpress-Leistungen von Flensburg und Kiel nach Hamburg Hbf an die Regionalbahn Schleswig-Holstein vergeben worden.
Zukünftig wird der Regionalexpress Flensburg – Hamburg im Stundentakt, der Regionalexpress Kiel – Hamburg im Halbstundentakt verkehren – einmal in der Stunde werden dabei die Zugteile von/ nach Flensburg und Kiel in Neumünster vereinigt beziehungsweise getrennt.
Auch die bereitgestellten Sitzplatzkapazitäten werden deutlich erhöht, was PRO BAHN auch für zwingend notwendig hält, nicht nur um die steigende Nachfrage bedienen zu können, sondern auch, um den Pendlern im Hinblick auf die anstehenden, langjährigen Bauarbeiten auf der Autobahn A7 eine attraktive Alternative anbieten zu können.
Zudem können durch den Einsatz neuer spurtstarker Doppelstock-Triebwagen die Fahrtzeiten verkürzt werden. „Dies geschieht zum einen, um die Fahrtzeit Flensburg – Hamburg auf maximal 2 Stunden zu begrenzen und zum anderen, um in Kiel den seit langem geplanten Taktknoten im Integralen Taktfahrplan (ITF) einrichten zu können – daher reicht die Zeit nicht für einen Halt des RE in Tornesch“, erklärt der PRO BAHN-Landesvorsitzende Stefan Barkleit. Die Einrichtung des ITF-Knoten Kiel ist dabei von allen schleswig-holsteinischen Landesregierungen und Verkehrsministern in den vergangenen 20 Jahren unterstützt worden – auch von Minister Jost de Jager. „Und das ist auch gut so“, ergänzt Stefan Barkleit weiter, „denn davon profitiert der Bahnverkehr in ganz Schleswig-Holstein.“
Offen hingegen ist die Vergabe von Los B, zu dem das Ausschreibungsverfahren noch läuft. Bestandteil dieses Loses ist neben den Regionalbahnen zwischen Itzehoe beziehungsweise Kellinghusen und Hamburg-Altona auch eine neue stündliche Regionalbahn Itzehoe – Hamburg Hbf, mit der Tornesch in weniger als 30 Minuten an den Hamburger Hbf angebunden sein wird. „Auch hier werden ab Dezember 2014 neue Züge mit höheren Sitzplatzkapazitäten eingesetzt – dafür engagieren wir uns schließlich seit Jahren. Der einzige Unterschied zu den RE-Zügen wird sein, dass da eben RB drauf steht“, so die Regionalverbandsvorsitzende Sigrid Pohlmann abschließend.
Kontakt:
Sigrid Pohlmann – 0173/ 4494802
Stefan Barkleit – 0151/ 51462156