Am 01. September startet der Nachtzug Stockholm – Hamburg. Mit dem Nachtzug bieten SJ, DSB und RDC Deutschland auf den Relationen Stockholm – Hamburg und Kopenhagen – Hamburg nicht nur eine zusätzliche Nachtzug-Verbindung, sondern auch seit der Einstellung des Nachtzuges „Alfred Nobel“ im August 1994 erstmals wieder ganzjährig einen täglichen Nachtzug an.
Der Nachtzug Stockholm – Hamburg wird auf dem schwedischen und dem dänischen Streckenabschnitt jeweils von Schweden und Dänemark bestellt. Auf dem deutschen Streckenabschnitt wird der Nachtzug kommerziell betrieben, weder die Länder Schleswig-Holstein und Hamburg noch der Bund wollten sich bisher mit einer Anschubfinanzierung am Nachtzug beteiligen.
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Die ersten Züge werden leider nur mit Liegewagen starten. Die Schlafwagen haben bisher keine Zulassung für Dänemark erhalten.
Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt den Start des Nachtzuges Stockholm – Hamburg und wünscht dem Nachtzug eine sehr gute Fahrgastnachfrage, kritisiert jedoch die frühe Abfahrt und die späte Ankunft in Stockholm, die späte Abfahrt und die frühe Ankunft in Hamburg-Altona sowie das zur Erschließung der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg ausschließlich der Bahnhof Hamburg-Altona bedient wird.
„Nach dem Ausstieg der DB Fernverkehr aus dem Nachtzug-Verkehr und der Übernahme und den stufenweisen Ausbau des Nachtzug-Verkehrs durch die ÖBB, die der Fahrgastverband PRO BAHN intensiv begleitet hat, ist es mehr als erfreulich, dass SJ, DSB und RDC Deutschland den internationalen Nachtzug-Verkehr um den Nachtzug Stockholm – Hamburg erweitern“, stellt Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, fest. „Schade ist, dass der Nachtzug Malmö – Brüssel nicht umgesetzt werden konnte, doch vielleicht sehen SJ, DSB und RDC Deutschland eine Möglichkeit, den Nachtzug Stockholm – Hamburg um einen Zugteil Göteborg – Hamburg zu erweitern und so auch die schwedische Westküste im internationalen Nachtzug-Verkehr anzubinden.“
Der Nachtzug Stockholm – Hamburg wird zwischen Odense st und Hamburg ohne System-Halt verkehren und Hamburg ausschließlich den Bahnhof Hamburg-Altona bedienen. Fahrgäste aus Flensburg, Rendsburg, Kiel, Neumünster, Buchholz, Lüneburg, Büchen und Lübeck müssen nach Hamburg-Altona fahren, um in den Nachtzug einsteigen zu können.
„Nach einem Abgleich mit dem Kursbuch der NAH.SH müssen Fahrgäste nach Süd- und Mittelschweden aus Flensburg 5 Stunden, Fahrgäste aus Rendsburg 3 Stunden und Fahrgäste aus Kiel und Neumünster 2 Stunden mehr Fahrzeit als nötig einplanen“, so Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Daher fordern wir das Land Schleswig-Holstein auf, den Nachtzug Stockholm – Hamburg auf dem schleswig-holsteinischen Streckenabschnitt zu bestellen und System-Halte mit einem attraktiven Anschluss zum Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zu vereinbaren, so dass auch in Schleswig-Holstein mehr Menschen auf den Nachtzug-Verkehr umsteigen können.“
Des Weiteren fordert der Fahrgastverband PRO BAHN SJ, DSB und RDC Deutschland auf, eine Führung des Nachtzuges in Hamburg von Hamburg-Altona über Hamburg-Dammtor und Hamburg Hauptbahnhof zu prüfen, so dass Fahrgäste aus Buchholz, Lüneburg, Büchen und Lübeck nach Süd- und Mittelschweden nur noch in Hamburg Hauptbahnhof umsteigen müssen.
Kontakt:
Karl-Peter Naumann – Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de
Stefan Barkleit – Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de