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Abschaffung des Barverkaufs in Bussen und Einführung einer Prepaid-Karte

Der Fahrgastverband PRO BAHN zeigt sich befremdet darüber, dass der Hamburger Verkehrsverbund (hvv) trotz der vom Fahrgastverband PRO BAHN und dem hvv-Fahrgastbeirat angemeldeten Bedenken an der Abschaffung des Barverkaufs in Bussen und der Einführung einer nur lokal im hvv nutzbaren Prepaidkarte festhält.

Dazu Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN: „Wir haben Verständnis dafür, dass bei einer nur geringen Anzahl von Barverkäufen in den Bussen über Kostensenkungen nachgedacht wird. Dies darf jedoch nicht dazu führen, dass Spontan-Fahrgästen die hvv-Busse nicht mehr ohne weiteres nutzen können.“

Es ist heute nicht mehr zeitgemäß, eine Insellösung nur für den hvv zu schaffen und dann nicht einmal das gesamte Ticketsortiment wie auch Fahrkarten nach Schleswig-Holstein anzubieten. Warum auch mit Bank-, Kredit- oder Debitkarten – wie in anderen Verbünden – nicht bezahlt werden kann, bleibt ein Geheimnis des hvv. Mathias Bölckow, Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung, führt aus: „Wenn man aus Kosten- oder Sicherheitsgründen auf Bargeldbestände bei Busfahrern verzichten möchte, dann bedarf es guter und niederschwelliger Alternativen. Für Personen, die keine Bankverbindung haben (zum Beispiel Kinder) muss eine Rückfallebene geschaffen werden, damit auch diese nicht von der Fahrt ausgeschlossen werden.“

Der Tarifexperte Hans-Uwe Kolle ergänzt: „Es kann und darf nicht sein, dass man bei einem spontanen Fahrtwunsch im hvv-Bus nicht mitgenommen wird, weil man weder eine hvv-App oder eine geladene Prepaid-Karte mit sich führt. Gerade Personen, die nicht ständig mit den Bussen des hvv fahren, möchten einen bar zu erwerbenden Fahrausweis haben. Hamburg-Besucher, die zum Beispiel in den Vier- und Marschlanden auf einer Wanderung von einem plötzlichen Regenguss überrascht werden, möchten den nächsten sich nähernden Bus nehmen, und nicht trotz Zahlungswilligkeit abgewiesen werden. So etwas ist in anderen Städten undenkbar. Hier sollte man mal über den Tellerrand hinwegsehen und nach besseren Lösungen suchen.“

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert den hvv auf, die Abschaffung des Barverkaufs in den Bussen der Ringe A und B solange auszusetzen, bis eine praktikable Lösung gefunden wurde.

Mathias Bölckow, Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung, mobil: 0176-49226044, e-mail: boelckow@pro-bahn-sh.de

Hans-Uwe-Kolle, stellvertretender Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung, mobil: 0172-4507850 (ab 17.00 Uhr), e-mail: kolle@pro-bahn-sh.de

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Regionalverbandes Hamburg und Umgebung, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de