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Der neue Fahrplan für Hamburgs Bahnen

Wer nach dem Neun-Euro-Ticket einen „Wumms-Fahrplan“ erwartet hat, wird enttäuscht sein. Verbesserungen im Bahnverkehr erwartet man weitgehend vergebens. Die Gründe sind allerdings verständlich: es wird gebaut und gebaut.

Die U4 Richtung Horner Geest erfordert auf der Strecke der U2 in Richtung Horner Rennbahn/ Billstedt zahlreiche Streckensperrungen, um die Abzweigung an der Haltestelle Horner Rennbahn fertigzustellen.

Gleiches gilt für die Fahrgäste der AKN-Linie A1, die zur S-Bahn umgebaut wird und wo es ebenfalls lang andauernde Sperrungen in verschiedenen Abschnitten mit Bussen als Ersatz geben wird.

Zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Hamburg-Harburg wird die Zollkanalbrücke erneuert. Dadurch stehen hier weniger Gleise zu Verfügung, was zwangsläufig dazu führt, dass nicht alle Züge aus dem Süden bis zum Hamburger Hauptbahnhof fahren können und nicht alle Züge wie in vergangenen Jahresfahrplan verkehren. So enden und beginnen die Verstärkerzüge der Regionalbahnen von und nach Winsen und Lüneburg und von und nach Tostedt und Rotenburg in Hamburg-Harburg. Zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Hamburg-Harburg ist dann die S-Bahn zu nutzen, die hier schon mehr als ausgelastet ist. Die RE-Züge Cuxhaven – Hamburg (RE5) fallen fast alle zwischen Hamburg-Harburg und Hauptbahnhof aus.

Alle diese Bauarbeiten dienen langfristig uns Fahrgästen, erfordern jetzt aber viel Geduld und auch deutlich mehr Zeit. Wir erwarten, dass die notwendige Ersatzverkehre mit Bussen durchdacht geplant werden und die Ausschilderung vor Ort so ist, dass jeder den Bus auch findet. Gut ist der Ersatzverkehr der HHA bei den U2-/ U4-Bauarbeiten, wo die Haltestelle Burgstraße mit ihren kurzen Umsteigewegen als Hauptumsteigepunkt genutzt wird – auch wenn die U-Bahn-Sperrung bereits eine Haltestelle vorher endet.

„Auf der S3 zwischen Hauptbahnhof und Harburg müssen in der Hauptverkehrszeit so viele Langzüge wie möglich fahren, um die größere Zahl an Fahrgästen befördern zu können. Gut ist auch die Freigabe der Fernzüge zwischen Hauptbahnhof und Harburg für Zeitkarten-Inhaber“, stellt Mathias Bölckow, Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung, fest. Für den RE5 muss unbedingt ein Halt in Neugraben vorgesehen werden, den es bis zur Verlängerung der S3 nach Stade auch gegeben hat, da das Umsteigen von der S-Bahn zum RE 5 hier deutlich leichter ist als in Hamburg-Harburg.

Da dieses alles nicht ausreichen wird, um alle Fahrgäste zu transportieren, fordert der Fahrgastverband PRO BAHN einen Busergänzungsverkehr zur U4-Haltestellen Elbbrücken. Dazu Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg: „Ein zuverlässiger Busverkehr auf einer eigenen Spur (Pop-up-Busspur) von Veddel oder Harburg wäre für viele Fahrgäste eine interessante Alternative zu einer überfüllten S-Bahn.“

Etwas besser sind die Fahrgäste die RB 81 nach Rahlstedt, Ahrensburg, Bargteheide und Bad Oldesloe dran: Bedingt durch die Bauarbeiten fallen zwar die Verstärkerzüge weg, es wird aber ein einheitlicher 30-Minuten-Takt von morgens bis abends angeboten und keine wechselnden Fahrzeiten über das Jahr.

Das kommende Fahrplanjahr wird somit zu einer Herausforderung für alle Verkehrsunternehmen. Der Fahrgastverband PRO BAHN erwartet, das bei allen Maßnahmen die Fahrgastinformation immer korrekt ist, die notwendige Wegweisung eindeutig und klar erkennbar ist, so dass wir Fahrgäste weiterhin gerne mit dem umweltfreundlichen Öffentlichen Verkehr fahren.

Kontakt:

Karl-Peter Naumann – Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, email: k.naumann@pro-bahn.de

Mathias Bölckow – Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung, mobil: 0176-49226044, e-mail: boelckow@pro-bahn-sh.de