Ein Doppelstock-Triebwagen der Baureihe 445.0 hat am 17. Juni 2022 auf seiner Fahrt als RE 7 soeben die ehemalige Bahnstation Bokelholm hinter sich gelassen. Bild von Stefan Barkleit.

Fahrgastverbände fordern von Verkehrsminister Madsen Runden Tisch zum Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Schleswig-Holstein

Aktuell wissen die Fahrgäste nicht, ob ihr Zug wirklich fährt oder sie verspätet am Ziel ankommen. Der Nahverkehr auf der Schiene in Schleswig-Holstein ist unzuverlässig wie noch nie. Verspätungen, Zugausfälle und mangelnde Kommunikation der Bahnunternehmen bestimmen den Alltag der Reisenden. Die Gründe sind vielfältig: veraltete und marode Infrastruktur, Personalmangel, hohe Krankenstände, neue Züge, die nicht fahren, alte Züge, die schlecht gewartet sind. Die Liste ist lang.

So kann es nicht weitergehen. Deshalb fordern die Fahrgastverbände Fahrgastverband PRO BAHN und der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) Verkehrsminister Madsen auf, noch im Januar einen runden Tisch mit allen Beteiligten einzuberufen: dem Land Schleswig-Holstein, der NAH.SH, den beteiligten Eisenbahnverkehrsunternehmen und den Fahrgästen.

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg: „Strafzahlungen festzulegen allein reicht nicht. Zusammen mit den täglichen Nutzern muss nach einer schnellen und kurzfristig umsetzbaren Lösung gesucht wie auch an einer mittelfristigen Perspektive gearbeitet werden.“ Es müsse das Ziel sein, einen attraktiven Fahrplan zu finden, der ab sofort verlässlich funktioniert wie auch Perspektiven für die nähere Zukunft zu finden. „Dies kann nur mit einem runden Tisch mit allen Beteiligten verlässlich geschehen“, erklärt Alexander Montana, Vorstandsmitglied des VCD-Landesverbandes Nord. „Wir fordern den verantwortlichen Besteller (Land Schleswig-Holstein und NAH.SH), vertreten durch Verkehrsminister Madsen, auf, diesen direkt im Januar einzuberufen. Es gilt keine weitere Zeit zu verlieren! Um alle perspektivisch in die Lösungsfindung einzubeziehen, müssen neben den Bahnunternehmen, auch wir, die Kundenverbände, die die Perspektiven der Fahrgäste und des Alltags einbringen, beteiligt sein.“

Ohne die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer aus dem Alltag kann es keine akzeptable Lösung geben. Wenn es irgendwo zu Einschränkungen kommen muss, dann wissen die Fahrgäste am besten, wo welche Kompromisse den geringsten Schaden anrichten und wo es in anderen Regionen welche guten oder schlechten Lösungen aus der Nutzerperspektive gibt oder gegeben hat. Dass die Unternehmen wissen, was sie zur Zeit leisten können, versteht sich von selbst.

Naumann und Montana stellen klar: „Damit nicht noch mehr Reisende dem umweltfreundlichen Schienennahverkehr den Rücken kehren, ist jetzt Handeln mit allen Beteiligten – und das sind gerade auch die Fahrgastverbände – schnellstens erforderlich – der runde Tisch muss deshalb noch im Januar zum ersten Mal tagen!“

Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de

Alexander Montana, Vorstandsmitglied des VCD-Landesverbandes Nord, mobil: 0176-51279312, e-mail: alexander.montana@vcd-nord.de