Ein Doppelstock-Triebwagen der Baureihe 445.0 hat am 17. Juni 2022 auf seiner Fahrt als RE 7 soeben die ehemalige Bahnstation Bokelholm hinter sich gelassen. Bild von Stefan Barkleit.

Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert schlechte Pünktlichkeit auf den Regionalexpress-Linien 7 Flensburg -/ Kiel – Neumünster – Hamburg und 70 Kiel – Neumünster – Hamburg

Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert die schlechte Pünktlichkeit der von DB Regio Schleswig-Holstein betriebenen RE-Linien 7 und 70 zwischen Flensburg, Kiel, Neumünster, Elmshorn und Hamburg. So waren im dritten Quartal auf der RE-Linie 7 nur 68,6 Prozent der Züge und auf der RE-Linie 70 nur 70,4 Prozent der Züge pünktlich.

Dabei fehlte es auch erheblich an Kapazität. Statt zwei Doppelstock-Triebwagen verkehrte häufig nur einer. Nicht selten verkehrte keiner der Doppelstock-Triebwagen, stattdessen wurden von Lokomotiven gezogenen Doppelstock-Garnituren eingesetzt. Einige der älteren Doppelstock-Wagen waren wegen defekter Türen aber nicht nutzbar. Insgesamt wurden den Fahrgästen mindestens 125 Sitzplätze weniger angeboten, als vom Land Schleswig-Holstein und der NAH.SH bestellt. Dabei fuhr während der Bauarbeiten in Neumünster nur jeder zweite Zug – trotzdem fehlte es an Fahrzeugen.

„Unsere Erwartungshaltung als Fahrgastvertreter ist eindeutig und klar – die DB Regio Schleswig-Holstein muss weitere Maßnahmen ergreifen, um die Pünktlichkeit auf den RE-Linien 7 und 70 deutlich zu verbessern. Unserer Auffassung nach gehören dazu der Verzicht auf die Kurzwende der RE-Linie 7 in Kiel und die pünktliche Bereitstellung der Fahrzeuge“, so Jan Niemeyer, Mitglied des Landesvorstandes des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Die DB Regio Schleswig-Holstein muss auch sicherstellen, dass in den eingesetzten Fahrzeug-Garnituren alle Mittelwagen nutzbar sind und den Fahrgästen alle vom Land Schleswig-Holstein und der NAH.SH bestellten Sitzplätze angeboten werden.“

Zudem fordert der Fahrgastverband PRO BAHN die DB Netz auf, im Knoten Hamburg Hauptbahnhof pünktlich abfahrbereite Verbindungen der RE-Linien 7 und 70 gegenüber dem in Hamburg-Altona endenden Fernverkehr zu priorisieren, um die Anschlusssicherheit in den Knoten Elmshorn, Neumünster und Kiel Hauptbahnhof zu verbessern. Mittelbar wird auch die durch die Zugfolge bedingte Verspätung auf der RE-Linie 6 und auf der RB-Linie 71 reduziert.

„Eine Verspätung der Regionalexpress-Linien 7 und 70 bereits in Hamburg Hauptbahnhof kann meist nicht mehr herausgefahren werden, so dass es zu einem Anschlussverlust in den Knoten Elmshorn, Neumünster und Kiel Hauptbahnhof sowie aufgrund der Zugfolge im sehr hoch ausgelasteten Streckenabschnitt Hamburg – Elmshorn auch zu einer Verspätung der RE-Linie 6 und der RB-Linie 71 kommt“, erläutert Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Eine Priorisierung pünktlich abfahrbereiter Verbindungen in Hamburg Hauptbahnhof beginnender RE-Linien gegenüber dem SPFV ist eine weitere Maßnahme, um die Pünktlichkeit der RE- und RB-Linien in Schleswig-Holstein deutlich zu verbessern.“

Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de

Jan Niemeyer, Mitglied des Landesvorstandes des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, Telefon: 0431-55681903, e-mail: niemeyer@pro-bahn-sh.de

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de