Foto: Jan Niemeyer

Knoten Hamburg: Arbeiten zwischen Langenfelde und Hauptbahnhof sorgen wegen unzureichender Schieneninfrastruktur und Umleiterstrecken für erhebliche Einschränkungen im Fern- und Nahverkehr

Die DB arbeitet vom 04. März bis zum 18. März (Frühjahrsferien in Hamburg) an der Oberleitung und der Leit- und Signal-Technik im Streckenabschnitt Hamburg-Langenfelde – Hamburg Hauptbahnhof sowie an den Eisenbahnüberführungen An der Alster und Ferdinandstor. Darüber hinaus erfolgen Kampfmittelsondierungen auf der Fläche des geplanten Bahnhofs Hamburg-Altona Nord sowie an den Eisenbahnüberführungen Sternbrücke und Schanzenstraße.

Im Fernverkehr entfallen der überwiegende Teil der Verbindungen auf den Bahnstrecken Westerland – Hamburg und Kiel – Hamburg, im Streckenabschnitt Hamburg-Altona – Hamburg Hauptbahnhof und ein Teil der Verbindungen auf der Bahnstrecke Hamburg – Berlin.

Im Nahverkehr entfallen die Verbindungen im Streckenabschnitt Pinneberg – Hamburg Hauptbahnhof komplett sowie der überwiegende Anteil der Verbindungen auf den Bahnstrecken Neumünster – Bad Oldesloe und Hamburg Hauptbahnhof – Hamburg-Bergedorf.

Der Grund: Fehlende Abstell- und Instandhaltungsanlagen von DB Fernverkehr im Osten von Hamburg, der nur eingleisige, elektrifizierte Streckenabschnitt Hamburg-Eidelstedt – Abzweig Horn, die sogenannte Güterumgehungsbahn, und die eingleisige, nicht elektrifizierte Bahnstrecke Neumünster – Bad Oldesloe.

„Dass Arbeiten an der Oberleitung und der Leit- und Signal-Technik zu so erheblichen Einschränkungen im Fernverkehr und im Nahverkehr führen, hat seine Ursache darin, dass die Schieneninfrastruktur und die Umleiterstrecken unzureichend ausgebaut sind und werden“, kritisiert Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Hamburg schafft es nicht, mit Schleswig-Holstein und Niedersachsen eine gemeinsame Planung für das Angebot und die dafür erforderliche Schieneninfrastruktur im Streckenabschnitt Hamburg-Eidelstedt – Abzweig Horn zu vereinbaren. Der Bund hat sogar den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke Neumünster – Bad Oldesloe gestrichen.“

Der Vorschlag des Fahrgastverbands PRO BAHN, im Zeitraum der Arbeiten die Regionalexpress-Linie 70 Kiel – Neumünster – Elmshorn – Hamburg mit diesellokbespannten Garnituren über die Bahnstrecke Neumünster – Bad Oldesloe umzuleiten und so die an der Bahnstrecke Neumünster – Bad Oldesloe gelegenen Gemeinden und Städte weiterhin im 60-Minuten-Takt im Schienenverkehr anzubinden, konnte nicht umgesetzt werden.

„Die Umleitung der Regionalexpress-Linie 70 Kiel – Neumünster – Elmshorn – Hamburg über die Bahnstrecke Neumünster – Bad Oldesloe hätte die Verlängerung der Fahrzeit auf der Relation Kiel – Hamburg auf 20 Minuten begrenzt und den Fahrgäste den Umstieg vom Nahverkehr in den S-Bahn-Verkehr in Pinneberg erspart“, sagt Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Zudem hätte die Umleitung es allen beteiligten Partnern ermöglicht, mit Blick auf die im Landesweiten Nahverkehrsplan 2022 – 2027 vorgesehene Regionalexpress-Linie Kiel – Neumünster – Bad Oldesloe – Hamburg erste Daten zur Akzeptanz einer umsteigefreien Verbindung auf dieser Achse zu ermitteln.“

Hingegen konnte der Vorschlag des Fahrgastverbands PRO BAHN, im Zeitraum der Arbeiten die S-Bahn-Linie S3 Pinneberg – Hauptbahnhof – Harburg (– Stade) montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit mit Langzügen aus 3 S-Bahn-Triebwagen zu bedienen und die S-Bahn-Linie S21 Elbgaustraße – Altona – Hauptbahnhof – Aumühle montags bis freitags tagsüber von und nach Pinneberg zu verlängern, umgesetzt werden.

„Die Verlängerung der S-Bahn-Linie S21 Elbgaustraße – Altona – Hauptbahnhof – Aumühle tagsüber von und nach Pinneberg begrenzt die Verlängerung der Fahrzeit auf der Relation Kiel – Hamburg auf 20 Minuten. Der Bahnhof Pinneberg ist für den Umstieg zwischen Nahverkehr und S-Bahn-Verkehr jedoch nur eingeschränkt geeignet“, so Mathias Bölckow, Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung. „Der Nahverkehrs-Bahnsteig Gleis 4 und 5 mitsamt der Treppenanlage und der Bahnsteigunterführung ist für die erwartete Fahrgastnachfrage zu schmal und die Nutzlänge der neben den S-Bahnsteigen Gleis 1 und 2 gelegene Nahverkehrs-Bahnsteig Gleis 3 aus Richtung Elmshorn kommend ist zu kurz.“

Kontakt:

Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de

Mathias Bölckow, Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung, mobil: 0176-49226044, e-mail: boelckow@pro-bahn-sh.de

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de