VT 71 steht am 06. April 2025 im Bahnhof Dagebüll Mole. Im Hintergrund die Fähre „Schleswig-Holstein“ der Wyker Dampfschiffahrts-Reederei (W.D.R). Bild von Stefan Barkleit

Mit Umstieg von und nach Dagebüll Mole – Wegfall der Kurswagen-Verbindungen

Urlaubsreisen mit der Bahn sind umweltfreundlich, das weiß heute jeder, genau so, das Menschen immer Gepäck dabei haben, wenn sie in den Urlaub fahren.

Viele Urlauber nutzen die Bahn nicht, weil der Umstieg mit dem Reisegepäck mit umständlich und lästig ist.

Anstatt umsteigefreie Verbindungen auszubauen, geht die Entwicklung in die andere Richtung: Ein Umstieg mehr, wenn Urlauber von und nach Amrum und Föhr wollen.

Der Anlass: Die DB Fernverkehr streicht die direkten und umsteigefreien Kurswagen-Verbindungen von und nach Dagebüll Mole. Urlauber von und Amrum und Föhr nach müssen mit ihrem Reisegepäck zusätzlich in Niebüll DB umsteigen.

Auch wenn der Umstieg bahnsteiggleich erfolgen soll, reduziert sich der Reisekomfort deutlich, wenn Urlauber 30 Minuten vor dem erforderlichen Umstieg in Dagebüll Mole noch einmal zusätzlich umsteigen müssen.

Erschwerend kommt zusätzlich noch dazu, dass im kommenden Jahr ein Intercity-Zugpaar nur noch montags sowie donnerstags bis sonntags verkehren und es somit weniger Intercity-Verbindungen von und nach Westerland geben wird. Mehr Urlauber von und nach Amrum und Föhr müssen mit ihrem Reisegepäck in Dagebüll Mole, Niebüll und Hamburg umsteigen.

Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert den Wegfall der Kurswagen-Verbindungen von und nach Dagebüll Mole scharf. Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, kritisiert: „Mit mehr Umstiegen sind noch nie mehr Urlauber für die Nutzung der Bahn gewonnen worden. Ein Blick nach Mecklenburg-Vorpommern zeigt, dass der Anteil der Touristen, die mit Verbindungen im Fernverkehr anreisen, erheblich höher ist, wenn sie direkt und umsteigefrei zum Ziel kommen”.

Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, ergänzt: „So liegt der Anzahl der Touristen, die mit Verbindungen im Fernverkehr anreisen, auf Rügen bei über 20 Prozent, weil es dorthin direkte und umsteigefreie Verbindungen im Fernverkehr gibt. Der Anteil der Touristen, die mit Verbindungen im Fernverkehr anreisen, an der Mecklenburgischen Seenplatte im einstelligen Prozent liegt, weil es dorthin keine direkten und umsteigefreien Verbindungen im Fernverkehr gibt.“

Der Anlass für den Wegfall der Kurswagen-Verbindungen von und nach Dagebüll Mole ist vielfältig.

So gibt es bei der DB Fernverkehr seit einiger Zeit eine Entwicklung, dass die Trennung und die Vereinigung von Zugteilen – wie es in Schleswig-Holstein in Neumünster (Regionalexpress-Linie 7 Flensburg –/ Kiel – Hamburg) und in Elmshorn (Regionalbahn-Linie 71 Itzehoe –/ Kellinghusen – Hamburg) stattfindet – zu aufwändig und somit zu vermeiden ist.

Des Weiteren führt das Deutschland-Ticket zu einer Verlagerung der Fahrgastnachfrage vom Fernverkehr in den Nahverkehr.

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de

Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de

Jan Niemeyer, Mitglied des Landesvorstandes des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0157-92358603, e-mail: niemeyer@pro-bahn-sh.de