Die Allianz pro Schiene wählt seit knapp 20 Jahren alljährlich den Bahnhof des Jahres, einen Bahnhof, der mehr als nur ein guter Bahnhof ist. Sowohl in seiner Ausstattung als auch in der Integration in den jeweiligen Ort muss er über dem Durchschnitt liegen. In der Regel trifft dies auf Bahnhöfe in größeren Städten oder Orten zu. So haben in Norddeutschland in den vergangenen Jahren unter anderem Nordhorn, Hannover, Uelzen, Schwerin und Stralsund diese Auszeichnung erhalten. Schleswig-Holstein ist bisher immer leer ausgegangen. So hat es auch beim schönen Bahnhofsgebäude in Lübeck nicht gereicht, aus dem Grund, dass der Bahnhofsvorplatz und der viel zu lange Umsteigeweg zwischen Bahn und Bus negativ auffallen. Im Jahr 2024 hat der privat finanzierte und von Stadt und Landkreis genutzte Bahnhof in Bautzen den Titel erhalten.
Die Allianz pro Schiene vergibt in diesem Wettbewerb darüber hinaus einen Sonderpreis Bahnhof des Jahres, wenn der Jury auffällt, dass an einem bestimmten Ort etwas geschaffen wurde, was für die Fahrgäste und das System Eisenbahn ein besonders gutes Beispiel darstellt. So hat der Bürgerbahnhof Cuxhaven, bei dem Bürger vor Ort mit einer Genossenschaft den Bahnhof auf Vordermann gebracht haben, und alle Bahnhöfe der Usedomer Bäderbahn, bei der alle Bahnhöfe auf der Insel mindestens gut sind, im Norden einen Sonderpreis erhalten.
Sörups Bahnhof bekommt in diesem Jahr den Sonderpreis Bahnhof des Jahres und ist damit der erste Bahnhof in Schleswig-Holstein, der von der Allianz pro Schiene ausgezeichnet wird.
Der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (NAH.SH) und das DB InfraGO Bahnhofsmanagement Schleswig-Holstein haben hier sehr gute Arbeit geleistet. Das Besondere in Sörup ist aber, dass die Gemeinde und hier vor allem ihr Bürgermeister Dieter Stoltmann sich für den Bahnhof und das Umfeld engagieren. So hat die Kommune das Gebäude gekauft und Büroräume an einen Anwalt und den Tourismusverband Schleswig-Holstein vermietet. Ebenso gibt es dort eine Eisdiele, die die Reisenden im Sommer verwöhnt.
Natürlich gibt es hier gute Möglichkeiten, sein Fahrrad oder seinen PKW abzustellen. Der Umsteigeweg zum Bus am sehr schön gestalteten kleinen ZOB ist kurz und hell. Wer warten muss, findet im Bahnhof einen freundlichen und mit regionalen Motiven gestalteten Warteraum. Wer Hunger hat, muss nur einmal über die Straße und bekommt beim Bäcker seine Brötchen nach Wunsch belegt. Ein Supermarkt ist dicht am Bahnhof, so dass gerade Pendler ihren Einkauf auf dem Weg zum oder vom Bahnhof erledigen können. Auch die Amtsverwaltung ist in Bahnhofsnähe zu finden.
Im Vergleich mit anderen Landbahnhöfen von Gemeinden mit wenigen tausend Einwohnern (Sörup hat rund 4.200 Einwohner und Einwohnerinnen), so wird der riesige Unterschied deutlich, der vor allem auf das Engagement der Gemeinde und dessen Bürgermeister zurückzuführen ist.
Am 28. November um 11.00 Uhr wird deshalb in Sörup gefeiert. Der Fahrgastverband PRO BAHN gratuliert der Gemeinde und deren Bürgermeister Stoltmann recht herzlich zum Sonderpreis Bahnhof des Jahres und wünscht sich mehr Gemeinden und Städte und deren Bürgermeister in Schleswig-Holstein, die sich so für ihren Bahnhof einsetzen und engagieren.
Kontakt:
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de
Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de
Mathias Bölckow, Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung, mobil: 0176-49226044, e-mail: boelckow@pro-bahn-sh.de