Einfahrsignal des Bahnhofs Dalldorf vor dem Elbe-Lübeck-Kanal. Foto von Andreas Staal.

Fahrgastverband PRO BAHN fordert mehr Initiative für zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Die Verkehrsunternehmen stehen seit einigen Jahren vor einer riesigen Herausforderung, der Fachkräftemangel trifft die Branche hart, die Pandemie hat das Problem noch verschärft. Aktuell wirkt sich das massiv aus, in den letzten Wochen und Monaten gab es massive Einschränkungen des Angebotes bei der AKN, bei DB Regio Schleswig-Holstein und bei erixx Holstein. Die Verkehrsunternehmen müssen daher jetzt mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen und ausbilden. Es braucht eine höhere Personalreserve, um das bestehende Angebot abzusichern, und es braucht einen höheren Personalbestand, um den weiteren Ausbau des Angebots sicherzustellen.

Die Länder Schleswig-Holstein und Hamburg sowie die SPNV- und die ÖPNV-Aufgabenträger dürfen die Verkehrsunternehmen dabei nicht alleine lassen.

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert daher die Länder Schleswig-Holstein und Hamburg sowie die SPNV- und die ÖPNV-Aufgabenträger auf, den finanziellen Handlungsspielraum der Verkehrsunternehmen dergestalt zu erweitern, dass die Einstellung zusätzlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für eine höhere Personalreserve wirtschaftlich darstellbar ist.

„Eine große Anzahl der Öffentlichen Dienstleistungsaufträge (ÖDA) und der Verkehrsverträge der Verkehrsunternehmen sind vor 2020 konzipiert worden – und somit zu einer Zeit, in der ein überdurchschnittlich hoher Krankenstand und eine lang anhaltende angespannte Personalsituation keine Themen gewesen sind“, stellt Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, fest. „Momentan gehen wir nicht davon aus, dass sich der Krankenstand und die Personalsituation in absehbarer Zeit wieder normalisieren werden. Länder und Aufgabenträger sind somit gefordert, höhere Personalreserven vorzusehen, damit die krankheitsbedingten Einschränkungen im Angebot die Ausnahme bleiben und nicht zur Regel werden.“

Des Weiteren fordert der Fahrgastverband PRO BAHN die Verkehrsunternehmen auf, die Anstrengungen zur Ausbildung und zur Einstellung zusätzlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu intensivieren, um möglichst schnell und zügig einen höheren Personalbestand zu erreichen. Auch wenn Alternative Bedienungsformen in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen werden, um die Erschließung der ländlichen Räume grundlegend zu verbessern, wird der Personalbedarf durch den weiteren Ausbau der kreisweiten Buslinien-Grundnetze und der Stadtverkehrs-Netze so hoch sein, dass es zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter braucht. Zudem gehen in den kommenden Jahren die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand, was für die Personalentwicklung im Nahverkehr eine weitere Herausforderung darstellt.

„Mit dem voraussichtlich am 01. April startenden Deutschland-Ticket wird die Fahrgastnachfrage und somit die Auslastung im Nahverkehr deutlich steigen. Damit wird das Personal noch mehr als bisher gefordert sein“, so Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Die Verkehrsunternehmen sollten sich daher in der verbleibenden Zeit auch hinsichtlich des Personalbestandes so gut wie möglich auf den Start des Deutschland-Tickets vorbereiten.“

Kontakt:

Karl-Peter Naumann – Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de

Stefan Barkleit – Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de