Blick vom Bahnübergang Tasdorf nach Ascheberg. Foto von Rainer Butenschön.

Fahrgastverband PRO BAHN fordert Reaktivierung weiterer Bahnstrecken

In Schleswig-Holstein werden derzeit mit erheblichen Verzögerungen drei Bahnstrecken reaktiviert: die nach Rendsburg-Seemühlen (voraussichtlich im Dezember 2026), die zum Schönberger Strand (voraussichtlich im Dezember 2025) und von Kellinghusen nach Wrist (voraussichtlich im Dezember 2027).

Die Reaktivierung von Bahnstrecken muss deutlich zügiger vorangehen, wenn die Mobilitätswende gelingen soll. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert daher das Land Schleswig-Holstein und die NAH.SH auf, zügig die Reaktivierung weiterer bereits im Landesnahverkehrsplan (LNVP) 2022-2027 vorgesehener Bahnstrecken zu planen.

Konkret müssen die Planungen für die Reaktivierung der Bahnstrecken Neumünster – Ascheberg, Malente Nord – Malente, Uetersen – Tornesch und Nettelnburg –/ Bergedorf – Geesthacht starten. Das ermöglicht eine Regionalbahn-Linie von Neumünster nach Plön, eine Regio-S-Bahn-Linie von Malente Nord nach Lübeck, eine Regionalbahn-Linie von Uetersen über die Güterumgehungsbahn bis Tostedt sowie eine Regionalexpress-Linie von Hamburg Hauptbahnhof nach Geesthacht und eine Stadtbahn-Linie von Bergedorf nach Geesthacht.

„Mit der Reaktivierung der Bahnstrecke Neumünster – Ascheberg und der Einführung einer Regionalbahn-Linie Neumünster – Plön im 30-Minuten-Takt wird sich die Fahrzeit im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) von Neumünster nach Plön um mindestens 30 Minuten verkürzen“, sagt Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Mit einer optimalen Integration in den Taktknoten Neumünster wird sich zudem auch die Fahrzeit von Heide nach Plön um mindestens 60 Minuten und von Hamburg nach Plön um mindestens 30 Minuten verkürzen – ein wichtiger Anstoß für die Mobilitätswende in der Region.“

Fahrgästen von Hamburg nach Plön und somit in die Holsteinische Schweiz stehen mit der Reaktivierung der Bahnstrecke Neumünster – Ascheberg zwei Verbindungen im schienengebundenen Nahverkehr zur Verfügung: Einmal mit der Regionalexpress-Linie Hamburg – Kiel, Umstieg in Neumünster sowie einer Fahrzeit von rund 90 Minuten und einmal mit der Regionalexpress-Linie Hamburg – Lübeck, Umstieg in Lübeck sowie einer Fahrzeit von rund 105 Minuten.

„Derzeit müssen Fahrgäste von Hamburg nach Plön bei einem baubedingt eingeschränkten Angebot oder einer Störung auf der Bahnstrecke Hamburg – Lübeck immer eine Verbindung über Neumünster und Kiel und eine um 15 bis 20 Minuten längeren Fahrzeit als über Lübeck in Kauf nehmen“, so Jan Niemeyer, Mitglied des Landesvorstandes des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Künftig ist die Fahrt von Hamburg nach Plön immer 15 Minuten kürzer als über Lübeck.“

Für die Reaktivierung der Bahnstrecke Nettelnburg –/ Bergedorf – Geesthacht muss es zudem endlich eine Planungsvereinbarung zwischen den Ländern Schleswig-Holstein und Hamburg sowie der NAH.SH und dem HVV geben. Die Fahrgastvertreter setzen sich dabei für eine Federführung des Landes Schleswig-Holstein und der NAH.SH ein.

„Im Zentrum muss aber Geesthacht stehen. Heute die größte Stadt im Land Schleswig-Holstein, die keinen Bahnanschluss hat“, so Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Viele Menschen pendeln von Geesthacht nach Bergedorf und in die Hamburger Innenstadt, ein leistungsfähiger schienengebundener Nahverkehr wird die Mobilitätswende in der Region voranbringen.“

Kontakt:

Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de

Jan Niemeyer, Mitglied des Landesvorstandes des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, Telefon: 0431-55681903, e-mail: niemeyer@pro-bahn-sh.de

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de