245 025 am 16. März 2022 mit Intercity 2310 südlich des Betriebsbahnhofs Lehnshallig. Bild von Stefan Barkleit.

Touristischer Verkehr: Anbindung von Dagebüll im Fernverkehr sichern

Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert die Planung der DB Fernverkehr, mit dem zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026 geplanten Einsatz der neuen ICE L-Garnituren auf den Fernverkehrs-Linien Westerland –/ Dagebüll – Hamburg – Köln, Westerland –/ Dagebüll – Hamburg – Frankfurt – Karlsruhe und Westerland –/ Dagebüll – Hamburg – Berlin die Anbindung von Dagebüll im Fernverkehr vorübergehend aufzugeben.

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert daher das Land Schleswig-Holstein und die NAH.SH auf, mit den beteiligten Eisenbahnverkehrsunternehmen Norddeutsche Eisenbahn Niebüll und DB Fernverkehr ein gemeinsames Konzept zu erstellen, wie die Anbindung von Dagebüll im Fernverkehr über den Fahrplanwechsel im Dezember 2026 hinaus abgesichert und ausgebaut werden kann.

„Eine vorübergehende Aufgabe der Anbindung von Dagebüll im Fernverkehr ist eine grundlegende Verschlechterung der Anbindung der Inseln Amrum und Föhr sowie von Dagebüll im touristischen Verkehr, so dass wir davon ausgehen, dass viele Touristen vom Zug auf das Auto umsteigen oder auf andere touristische Regionen ausweichen, die weiterhin umsteigefrei im Fernverkehr angebunden sind“, kritisiert Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Sofern Touristen erst einmal vom Zug auf das Auto umgestiegen oder auf andere touristische Regionen ausgewichen sind, ist es schwer, Touristen mit der nach der Inbetriebnahme der geplanten Infrastruktur-Maßnahmen auf den Bahnstrecken Westerland – Hamburg, Dagebüll Mole – Niebüll und Husum – Jübek geplanten Anbindung von Dagebüll im Fernverkehr für den Umstieg auf den Zug und für eine Rückkehr auf die Inseln Amrum und Föhr sowie nach Dagebüll zu gewinnen.“

Das Land Schleswig-Holstein und die NAH.SH planen mit den Eisenbahninfrastrukturunternehmen Norddeutsche Eisenbahn Niebüll und DB InfraGO, auf den Bahnstrecken Westerland – Hamburg, Dagebüll Mole – Niebüll und Husum – Jübek die folgende Infrastruktur-Maßnahmen umzusetzen:

Westerland – Hamburg

  • zweigleisiger Ausbau der Streckenabschnitte Keitum – Morsum und Klanxbüll – Niebüll
  • Erhöhung der Streckenhöchstgeschwindigkeit der Streckenabschnitte Westerland – Morsum, Risum-Lindholm – Stedesand, Husum – Heide und St. Michaelisdonn – Itzehoe
  • Errichtung neuer Bahnstationen Risum-Lindholm, Hattstedt, Husum Nord, Weddingstedt, Heide Süd, Hemmingstedt und Vaale
  • Elektrifizierung des Streckenabschnitts Westerland – Itzehoe

Dagebüll Mole – Niebüll

  • Verlängerung des Kreuzungsgleises des Betriebsbahnhofes Blocksberg
  • abschnittsweise Erhöhung der Streckenhöchstgeschwindigkeit
  • Verlängerung der Nutzlänge der Bahnsteige der Bahnstationen Dagebüll Mole, Maasbüll und Deezbüll
  • optional Errichtung einer neuen Bahnstation Niebüll Uhlebühler Straße/ Schulzentrum
  • Elektrifizierung

Husum – Jübek

  • Erhöhung der Streckenhöchstgeschwindigkeit
  • Errichtung neuer Bahnstationen Rosendahl und Oster-Ohrstedt
  • Elektrifizierung