Tram für Kiel ist Schlüssel zur Mobilitätswende

Ein breites Bündnis von Kieler Verbänden begrüßt die Entscheidung für die Tram. Denn Kiel braucht einen attraktiven ÖPNV, wenn man die Menschen vom Umsteigen überzeugen will.

„Von einer so großen Mehrheit haben wir nie zu träumen gewagt. Die Tram für Kiel ist eine Chance für Kiel, wird aber auch eine große Herausforderung. Dass sich alle demokratischen Parteien am Beginn des Kommunalwahlkampf hinter das Projekt stellen, ist ein starkes Signal, dass die Tram die besseren Argumente hatte“, so Jan Niemeyer, Vorstandsvorsitzender von Tram für Kiel e.V. „Unsere Bürgerinitiative wird die Planungen weiter begleiten. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit allen Beteiligten an Kiels Zukunft zu arbeiten.“

„Ohne Mobilitätswende können die Klimaziele nicht eingehalten werden und ohne Tram keine Kieler Mobilitätswende – das haben zahlreiche Potenzialanalysen deutlich gemacht. Klimaneutralität bis 2035 bedeutet vor allem Klimaneutralität ab 2035. Dafür brauchen wir langfristig zuverlässige und klimaneutrale Systeme, wie beispielsweise einen starken ÖPNV“, sagt Charlotte Stenzel von Fridays for Future Kiel. „Fährt die Tram in der ersten Ausbaustufe vor 2035 durch Kiel, sind wir noch im Fahrplan für eine zukunftsfähige Mobilität. Ein BRT wäre zwar 1-2 Jahre vorher fertig, aber hinsichtlich einiger Kriterien wie der Leistungsfähigkeit oder der Umweltbilanz schlechter als die Tram – und vor allem nicht weiter ausbaufähig. Weitere Ausbaumöglichkeiten sind für eine gelungene Verkehrswende jedoch entscheidend. Eine Beschleunigung des gesamten Verfahrens halten wir für möglich und wichtig, denn die Klimakrise wartet nicht. Wir freuen uns auf die Tram für Kiel!.“

„Die Tram ist nicht allein ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz: Jedes Jahr werden mehr PKW in Kiel zugelassen und wollen geparkt werden. Die Parkstreifen platzen aber schon heute aus allen Nähten. Die Tram ist ein leistungsfähiges und attraktives Angebot das Auto stehen zu lassen oder ganz darauf zu verzichten. Zudem zeigen andere Städte, die eine Stadtbahn eingeführt haben, dass sich an die Trassen angrenzende Quartiere positiv entwickeln. Die Tram ist damit ein Projekt für alle Kielerinnen und Kieler und ein Baustein für eine lebenswerte Zukunft der Landeshauptstadt mit weniger Autos“, so Frederik Meißner vom ökologischen Verkehrsclub VCD.

„Der 1. Schritt zu einer echten Mobilitätswende ist jetzt gemacht. Nicht mehr und nicht weniger. Nun gilt es für alle Parteien an einem Strang zu ziehen und zügig ein stimmiges Konzept für das Miteinander der übrigen Verkehrsteilnehmer:innen entlang der geplanten Trassen zu erstellen. Um die Klimaziele noch zu erreichen, muss tatsächlich einmal Zukunft unabhängig von kommenden Wahlen gedacht werden. Alle Parteien müssen begreifen, dass dies nur durch eine Neuverteilung des öffentliche Raumes geschehen kann – weg von der heutigen Autodominanz“, meint Ulrike Hunold für die BUND Kreisgruppe Kiel.

„Wir freuen uns, dass ein zukunftsfähiges ÖPNV-System mit der Entscheidung für die Tram nun endlich in greifbarer Nähe ist. Die Buslinien zwischen Hauptbahnhof und Universität sind eine zentrale Verkehrsachse für Studierende im ÖPNV und bereits seit Jahren überlastet. Die Frequenz des Busverkehrs hat eine natürliche Grenze und diese wird schon heute ausgereizt, obwohl die Universität – unter anderem mit dem geplanten Bremerskamp – immer weiter wächst. Es liegt auf der Hand, dass es mittelfristig eine neue Lösung braucht. Gerade für Studierende, die aufgrund des Wohnungsmangels täglich nach Kiel pendeln müssen, kann die Tram zukünftig eine enorme Entlastung darstellen“, betont Leon Schröter, Referent für Infrastruktur im AStA der Universität Kiel.

„Mit dem Einstieg in die Vorplanung ist der erste Schritt für einen grundlegenden Ausbau des ÖPNV in der Landeshauptstadt Kiel gegangen. Für die Vertreter aller politischen Parteien gilt es nun, einen Marathon zu starten, dessen Ziel es ist, gemeinsam mit allen Interessen- und Nutzergruppen für alle Kielerinnen und Kieler einen attraktiven ÖPNV mit der Tram auf den sehr stark nachgefragten Verkehrsachsen zu schaffen“, so Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Mit der Neuaufteilung der Verkehrsflächen werden auch der Fahrradverkehr und der Fußverkehr einen Nutzen durch den grundlegenden Ausbau des ÖPNV haben, die Neugestaltung der entsprechenden Verkehrstrassen mittels neuer Aufenthaltsräume und Grünanlagen kommt dem Einzelhandel und allen Kielerinnen und Kielern zugute.“

Kontakt:

Stefan Barkleit – Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de